Die 20er-Jahre-Serie „Babylon Berlin“ wollen Sky und die ARD gemeinsam auf den Weg bringen. Die Kooperation soll dazu beitragen, dass die Verfilmung von Volker Kutschers Besteller auch international Bestand hat.
Der Verfilmung von Volker Kutschers Besteller wollen ARD und Sky gemeinsam den Weg bereiten. Noch in diesem Jahr sollen die Dreharbeiten zu „Babylon Berlin“ beginnen. 40 Millionen Euro lassen sich öffentlich-rechtlicher und Pay-TV-Sender ihr Gemeinschaftsprojekt kosten. Allerdings ergibt sich für die ARD daraus kein finanzieller Mehraufwand, wie ARD-Programmdirektor Volker Herres im Interview mit Spiegel Online erklärte.
„Wir beteiligen uns an dem Projekt mit einem finanziellen Volumen, das wir für vergleichbare Sendestrecken ausgeben“, sagte Herres dem Onlinemagazin. Allerdings würde der Betrag, der der ARD für derartige Projekte zur Verfügung stehe, nicht ausreichen, um ein Projekt auf die Beine zu stellen, das auf dem internationalen Markt Bestand hat. „Wenn man aber international konkurrenzfähig sein will, stellt man schnell fest, dass man mit der Summe nicht weit kommt“, so Herres.
Daher sei die Kooperation mit Sky zustande gekommen, wie der ARD-Programmdirektor deutlich machte. Zudem würden öffentlich-rechtlicher und Pay-TV-Sender nicht in direkter Konkurrenz zueinander stehen. „Ein Pay-TV-Sender bot sich an, da er eben nicht wie ein Free-TV-Sender aufs ganz große Publikum schielt, wir einander also nicht unsere Stammzuschauer wegnehmen“, so Herres.
Enttäuscht zeigte sich der ARD-Programmdirektor über die Einschaltquoten, die die Konkurrenz mit ihren Eigenproduktionen einfuhr, so wie „Deutschland 83“, das RTL zwar erfolgreich ins Ausland verkaufte, das aber beim deutschen Publikum durchfiel. „Deprimiert haben mich vor allem die schlechten Einschaltquoten von ‚Deutschland 83′“, zeigt sich Herres betroffen. „Die wünscht man keinem, auch nicht der Konkurrenz.“
Im Gegensatz zu seinem Kollegen, dem WDR-Intendanten Tom Buhrow, der vor laufender Kamera seinen Zweifel an „Babylon Berlin“ bekundet hat, ist Herres dieser Glaube nicht abhanden gekommen. „Ich habe immer daran geglaubt“, erklärt Herres gegenüber Spiegel Online. [kw]
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