Immobilienbörsen, Jobvermittlung, Werbevermarktung – für Axel Springer ist das Online-Geschäft längst die tragende Säule. Am bedruckten Papier hält der Konzern aber weiter fest.
Das Digitalgeschäft wird für das Medienhaus Axel Springer („Bild“, „Die Welt“) immer wichtiger. Im vergangenen Jahr profitierte der Konzern vom starken Wachstum der Stellen- und Immobilienanzeigen im Netz. Der Umsatz legte um rund acht Prozent auf 3,56 Milliarden Euro zu, wie das Unternehmen am Donnerstag in Berlin mitteilte.
Vorstandsvorsitzender Mathias Döpfner sprach von einer neuen Entwicklungsphase. Ob beim Weltgeschehen, der Wohnungs- oder Jobsuche – für die verschiedensten Lebenslagen gebe es Angebote von Springer. „Auf diesem Erfolgsmodell werden wir im laufenden Jahr weiter aufbauen.“ Allein die digitalen Erlöse mit Job-Portalen wie Stepstone, der Immobilienvermittlung Immowelt oder der Werbevermarktung stiegen um 12,5 Prozent.
Das Nachrichtengeschäft mit Titeln wie „Bild“ und „Welt“ legte um 1,9 Prozent zu. In diesem Segment liegt der digitale Umsatzanteil bei knapp 34 Prozent. In den vergangenen fünf Jahren habe Springer 15 Titel neu auf den Markt gebracht. Dies zeige, dass man an den Erfolg von Print glaube, sagte Döpfner.
Unter dem Strich verdiente das Unternehmen 2017 mit 378 Millionen rund 16 Prozent weniger als vor einem Jahr. Allerdings ist diese Größe durch einige Sondereffekte verzerrt. So hatte Springer 2016 stark von der Gründung einer Tochter in der Schweiz sowie einem Verkauf einer Beteiligung profitiert. Bereinigt zog der Überschuss um rund neun Prozent an.
Der um Sondereffekte bereinigte Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) legte um 8,5 Prozent auf 646 Millionen Euro zu. Mit 80 Prozent geht der Löwenanteil des Gewinns auf das digitale Geschäft zurück. Die Dividende soll um zehn Cent auf 2 Euro steigen. Die im MDax notierte Aktie ist seit Jahresbeginn um elf Prozent gestiegen und erreichte Ende Februar mit 74,40 Euro ein Rekordhoch.
Für 2018 rechnet der Konzern mit einem Anstieg der Umsatzerlöse im niedrigen bis mittleren einstelligen Prozentbereich.
[dpa]
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