Die australische Regierung hat wegen des Abhör- und Korruptionsskandals in Großbritannien „ernste Fragen“ zu den Geschäften des Medienimperiums von Rupert Murdoch in dessen Heimatland. Das sagte Australiens Premierministerin Julia Gillard am Mittwoch.
„Wenn man sieht, wie Telefone gehackt worden sind, wenn man sieht, wie Menschen dadurch verletzt worden sind, dann denke ich, dass auch in diesem Land ein paar Fragen über die Geschäfte von News Limited zu stellen sind“, sagte Gillard. Die Murdoch gehörende Holding News Limited kontrolliert 70 Prozent des australischen Zeitungsmarktes und bildete den Grundstock für das internationale Medienkonglomerat des 80-Jährigen.
News Limited-Chef John Hartigan betonte, in Australien habe es keine Unanständigkeiten gegeben. Er ordnete aber eine Überprüfung aller Zahlungen der letzten drei Jahre an. „Ich habe 45 Jahre bei Zeitungen gearbeitet, davon viele Jahre als Herausgeber“, sagte Hartigan. „Ich bin überzeugt davon, dass es in unseren Newsrooms kein unanständiges oder unethisches Verhalten gibt“. Hartigan versicherte, mit der Regierung kooperieren zu wollen.
Unterdessen haben sich Medienmogul Rupert Murdoch und sein Sohn James bei einem historischen Auftritt vor britischen Parlamentariern für Vergehen im Abhör- und Korruptionsskandal entschuldigt. Persönliche Verantwortung übernahmen sie bei der Anhörung am Dienstag in London aber nicht (DIGITAL FERNSEHEN berichtete). [dpa/js]
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