Ausgespäht über Smart-TVs: Die Verbraucherschützer verklagen nun einen Elektronik-Konzern, der die Zuschauer über digitale TV-Geräte über ihre Fernsehgewohnheiten ausgespäht haben soll.
Wer ein digitales TV-Gerät mit Internetverbindung hat, ahnt meist nicht, dass darüber seine Fernsehgewohnheiten ausgespäht werden können. Einige Hersteller haben sich diese Erlaubnis selbst ins Kleingedruckte ihrer Geschäftsbedingungen und Bedienungsanleitungen geschrieben – das war einem aufmerksamen Bürger aufgefallen. Wie die Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen am Montag in Düsseldorf berichtete, hat sie deswegen einen großen Elektronik-Konzern verklagt.
Auch andere Anbieter griffen ungefragt Daten von Fernsehzuschauern ab, sagte der Vorstand der Verbraucherzentrale NRW, Wolfgang Schuldzinski. Zunächst will die Verbraucherzentrale nun den Ausgang des ersten Verfahrens abwarten, bevor sie auch gegen diese Hersteller vorgeht. „Man kann nicht mehrere Prozesse dieses Kalibers führen.“ Was mit den Daten geschehe, sei unbekannt.
Die zunehmende Digitalisierung des Alltags gehöre in den nächsten Jahren zu den größten neuen Herausforderungen für die Beratungsstellen, sagte NRW-Verbraucherminister Johannes Remmel (Grüne). „Wir geben oft unbewusst Daten weiter.“ Damit werde an anderer Stelle viel Geld verdient. [dpa/kw]
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