Der Verbandschef der Ultimate Fighting Championship (UFC), die hinter den umstrittenen und beim Sport1-Vorgänger DSF verbotenen Käfigkämpfen steckt, hat sich gegen den Ausschluss aus der öffentlichen Diskussion zur Wehr gesetzt.
Es sei nicht fair, dass die Kommission für Jugendmedienschutz (KJM) auf den Medientagen in München in der vergangenen Woche zwar über die UFC, aber nicht mit der UFC diskutiert habe, sagte der UFC-Vorsitzende Marshall Zelaznik in einer am Montag verbreiteten Mitteilung. Er verstieg sich zu der Behauptung, dass es nicht im Interesse der Medienhüter liege, sich mit Fakten auseinanderzusetzen.
Zelaznik monierte, man habe der KJM im Vorfeld der Medientage wiederholt die Bereitschaft signalisiert, sich an einer kritischen Diskussion zu beteiligen. Eine Einladung aufs Podium sei hingegen nicht verfolgt. Dem steht die Aussage von BLM-Chef Wolf-Dieter Ring entgegen, der bei der Veranstaltung der UFC die Bereitschaft zum kritischen Dialog abgesprochen hatte.
Auch die Behauptung von Ring, die UFC habe einen Zusammenschnitt der Kämpfe auf unkritische Passagen verweigert, um eine weitere TV-Ausstrahlung zu ermöglichen, brachte den UFC-Funktionär auf die Palme. Entsprechenden Veränderungen am Sendematerial habe man sich lediglich versagt, weil die KJM nicht offen legen wollte, welche Bilder in welchem Zusammenschnitt gezeigt werden sollten.
Kabarettist Werner Schneyder hatte die umstrittenen Käfigkämpfe auf den Medientagen München am Donnerstag als „Bankrott-Erklärung für die Zivilisation“ gegeißelt (DIGITAL FERNSEHEN berichtete). Der Verband verwies seinerseits auf niedrigere Verletzungsraten im Vergleich zum populären Boxen und ein strenges Regelwerk.
Im März 2010 hatte die Bayerische Landesmedienzentrale als zuständige Aufsichtsbehörde dem Sport1-Vorgänger DSF die Ausstrahlung der Sendungen „The Ultimate Fighter“, „UFC Unleashed“ und „UFC Fight Night“ am Freitagabend untersagt. Die drei Formate müssten durch „andere, genehmigungsfähige Programminhalte“ ersetzt werden, hieß es damals. [ar]
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