Der US-Kabelnetzbetreiber Time Warne Cable nach Beschwerden der drei größten amerikanischen Medienkonzerne Viacom, Discovery und News Corporation den Empfang mehrerer Sender über seine iPad-App gesperrt.
Die Medienkonzerne betrachten die Time-Warner-Cable-App als Vertragsverletzung, weil ihre Sender nicht über den vertraglich festgelegten Verbreitungsweg Kabel, sondern über einen weiteren Distributionskanal zugänglich gemacht werden, berichtete die „New York Times“ am Donnerstag. Die Vermutung liegt nahe, dass die Medienunternehmen für diesen Dienst am Kunden zusätzliche Einspeisegebühren aushandeln möchten.
Viacom und News Corp hätten sogar Unterlassungserklärungen gegen den Kabelfernsehanbieter erwirkt, berichtete das Blatt. Time Warne Cable hingegen sieht sich im Recht, die TV-Kanäle auch streamen zu dürfen, nahm aber vorsorglich mehrere Sender aus der App. Dazu gehören auch populäre Spartenkanäle wie der Musikfernseh-Pioneer MTV und der Serien- und Unterhaltungssender FX.
Es sei geplant, die entfernten Angebote in der Nacht zum Freitag zu ersetzen, damit den Kunden weiterhin ein Angebot von 32 Sendern zur Verfügung stehe, ließ ein Sprecher von Time Warner Cable verlauten. Die Mitte März vorgestellte iPad-App macht ohnehin nur einen Bruchteil des mehrere hundert Kanäle umfassenden Bouquets des Kabelnetzbetreibers zugänglich.
In einer Erklärung betonte der Kabelnetzbetreiber, dass der Konzern sich auf jene Inhalteanbieter konzentriere, die den Gewinn und die Wichtigkeit in der Übertragung über alle möglichen Verbreitungswege sehen. In der Zwischenzeit erwäge der Kabelfernsehanbieter „alle nötigen rechtlichen Schritte“ gegen die Medienunternehmen einzuleiten, die eine Verbreitung ihrer Programme über die App untersagten.
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