
Das vielbelächelte ZDF-Studio auf der Insel Usedom zur Fußball-Europameisterschaft ist nun auch bei der Senderspitze auf Kritik gestoßen.
„Wasser sieht ein bisschen einsam aus“, sagte Intendant Thomas Bellut am Freitag in Berlin. Bei den Übertragungen mit Katrin Müller-Hohenstein und Oliver Kahn von der Ostseeinsel sei nicht deutlich geworden, dass das ZDF eine Brücke zu Polen schlagen wollte. Das Angebot bei den Zuschauern sei dennoch gut angekommen, sagte Bellut nach einer Sitzung des ZDF-Fernsehrats.
ZDF-Chefredakteur Peter Frey schrieb in der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ (Freitag), hätte es Begleitsendungen aus Polen oder der Ukraine gegeben, wären sie wesentlich teurer geworden. Das ZDF habe das Fußballerlebnis mit dem Kennenlernen einer für viele Zuschauer unbekannten Region verbinden wollen. Zu Beginn seien die Moderatoren zu einsam vor dem Horizont platziert gewesen. Der Eindruck der Leere sei dann mit neuen Kameraeinstellungen korrigiert worden, die nicht nur das Wasser, sondern auch die Fans zeigten.
Das ZDF hatte schon während der Fußball-EM die teilweise harsche Kritik anderer Medien an seinen Übertragungen von der Ostsee-Insel Usedom zurückgewiesen. Die Kritik entspreche nicht den Rückmeldungen, die der Sender von seinen Zuschauern bekomme. „Die ist nämlich überwiegend positiv“, sagte ZDF-Sportchef Dieter Gruschwitz. Unter anderem wurden dem Moderatoren-Duo fachliche Fehler vorgeworfen.[dpa]
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