Neben dem SWR klaffte auch beim Hessische Rundfunk ein Loch im gerade abgeschlossenen Haushalt 2012: Mehr als 8 Millionen Euro machte der HR Verlust. Bis 2016 will die Rundfunkanstalt ohne Defizit und ohne negatives Eigenkapital dastehen.
Auch der Hessische Rundfunk kam im vergangenen Jahr nicht mit den ihm zur Verfügung stehenden Mitteln aus. Wie aus dem am Freitag vorgelegten Jahresabschluss für den Haushalt 2012 hervorgeht, musste der HR einen Verlust von 8,6 Millionen Euro verbuchen. Insgesamt hat die öffentlich-rechtliche Rundfunkanstalt in dieser Zeitspanne 497,3 Millionen Euro ausgegeben. Diesen standen allerdings nur 488,7 Millionen Euro auf der Seite der Erträge gegenüber, sodass unterm Strich letztlich ein Minus stand. Beim Eigenkapital stehe nun eine schwarze Null, wie es weiter hieß.
Bis 2016, wenn die aktuelle Gebührenperiode endet, will der HR ohne Defizit und ohne negatives Eigenkapital auskommen. Vorraussetzung dafür sei es aber, dass es der Rundfunkanstalt gelingt, in den kommenden Jahren 70 Millionen Euro einzusparen. Das Ziel ist zwar gesteckt, doch der HR betonte auch, dass den Sparmaßnahmen auch ständig steigende Kosten bei sinkenden Einnahmen gegenüberstünden. „Entscheidend sind der Wille und die Einsicht, mit den zur Verfügung stehenden Mitteln auch auszukommen“, erklärte Verwaltungsrats-Vorsitzender Gert Lütgert. Dabei gelte es allerdings, notwendige Investitionen nicht zu vernachlässigen.
HR-Intendant Helmut Reitze freute sich vor allem darüber, dass die sechs Hörfunk-Programme und das HR-Fernsehen so erfolgreich wie seit 20 Jahren nicht mehr sind. „Dieser Erfolg ist wichtiger denn je: Wer als Massenmedium von allen finanziert wird und nicht die Mehrheit der Menschen erreicht, verliert seine Legitimation“, betonte der Intendant des Hessischen Rundfunks.
Auch der Süwestrundfunk hatte Ende letzter Woche den Jahresabschluss für das Geschäftsjahr 2012 bekannt gegeben. Mit einem Minus von 3,4 Millionen Euro fiel der Fehlbetrag dabei geringer aus, als ursprünglich befürchtet. [fm]
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