Die Diskussion über Software zum Aussperren von Online-Werbung ist weltweit im Gange. Ähnlich den deutschen Kollegen fangen jetzt auch französische Verlage an, Adblock-Nutzer von ihren Seiten auszusperren.
Was für den Nutzer ein Segen ist, stellt für die Verlage und Webseitenbetreiber einen Fluch dar. Adblock-Software ist vor allem für die Werbeindustrie eine immer größere Bedrohung, zumal auch große Unternehmen wie Apple entsprechende Programme auch für Mobilgeräte entwickeln und zulassen. Die Verlage reagieren als Gegenmaßnahme vor allem mit dem Aussperren der Adblock-Nutzer, auch in Frankreich gehen die Tageszeitungen zu dieser Praxis über, wie das Portal „The Verge“ berichtet.
Mit einer seit Montag laufenden Kampagne der GESTE, einer Vereinigung von Online-Velegern, an der sich auch die Tageszeitungen „Le Monde“, „Le Parisien“ und die Sportzeitung „L’Équipe“ sowie der Musikstreamingdienst Deezer beteiligen, soll den Lesern und Internetnutzern verdeutlicht werden, „dass die Inhalte und Angebote nicht umsonst sind“ und die Bedeutung von Werbung als Finanzquelle betont werden.
Das Vorgehen ist dabei höchst unterschiedlich: So schließt „Le Parisien“ Adblocknutzer komplett aus, während „Le Monde“ die Leser mit Hinweismeldungen ermuntern will, von selbst die Software zu deaktivieren.
Damit ähneln die Maßnahmen den Methoden, die deutsche Verleger in letzter Zeit verstärkt anwenden. So schließt der Axel-Springer-Verlag Adblock-Nutzer bei aktivierter Software von „Bild.de“ aus, während RTL während des „Dschungelcamps“ im Januar einige Internetclips zur Show nur für Nutzer ohne Adblocker in bester Qualität zur Verfügung stellte.
Die anderen Gegenmaßnahmen, nämlich Klagen gegen den Abblock-Entwickler Eyeo durch RTL, ProSiebenSat.1 oder den Axel-Springer-Verlag, endeten alle ohne Erfolg. [buhl]
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