Obwohl die Verträge mit ProSiebenSat.1 Puls 4 unterschrieben sind, steht hinter dem Verkauf von ATV noch ein Fragezeichen. Trotz weiterer Angebote will ATV- und TMG-Chef Herbert G. Kloiber an dem ausgehandelten Deal festhalten.
Die Sache scheint eigentlich klar: ProSiebenSat.1 Puls 4 und Herbert G. Kloiber haben sich auf eine Übernahme von ATV geeinigt, entsprechende Verträge wurden unterzeichnet und die Bundeswettbewerbsbehörde (BWB) hat dem Deal bei Erfüllung geeigneter Auflagen zugestimmt. Und doch haben die Konkurrenten die Hoffnung nicht aufgegeben, wie die Ankündigung eines gemeinsamen Angebots von Mediaprint und der RTL-Gruppe zeigt. Laut „Standard“ will Kloiber an der Vereinbarung mit der deutschen Mediengruppe jedoch festhalten.
Der Chef der Tele München Gruppe (TMG) erklärte, dass es durchaus Gespräche mit anderen Interessenten gegeben hätte, jedoch „alleine die ProSiebenSat.1-Puls4-Gruppe willens war, die operativen und finanziellen Voraussetzungen für einen Verkauf zu erfüllen.“ Irritiert zeigte sich Kloiber gegenüber dem „Standard“ zudem von der Tatsache, dass sich einige „Interessenten, mit denen schon zuvor – erfolglos – Gespräche geführt worden sind“, erst nach der Einigung mit ProSiebenSat.1 Puls 4 öffentlich gemeldet hätten.
Neben Mediaprint um Krone-Herausgeber Christoph Dichand und der RTL-Gruppe hatten auch die Herausgeber von „Österreich“ und „Heute“, Wolfgang Fellner und Eva Dichand, unmittelbar vor Bekanntgabe des Deals ihr Interesse der Öffentlichkeit bekannt gemacht. [buhl]
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