Mit der anstehenden Übernahme von Time Warner will sich AT&T im Entertainmet-Sektor etablieren. Doch jetzt steht das Telekommunikationsunternehmen aus einem anderen Grund in den Schlagzeilen: So soll der Provider Informationen an US-Behörden verkaufen.
Datenschutz ist vor allem in Europa momentan ein sensibles Thema, das Sammeln von Daten und Informationen, das vor allem die Internetkonzerne wie Facebook oder Google betreiben, wird von vielen Menschen kritisch gesehen. Ein Bericht des Online-Magazins „The Daily Beast“ gibt den Kritikern neue Nahrung, denn demnach verkauft Provider AT&T auf Anfrage von Behörden zahlreiche Nutzerinformationen.
Die Datenbank, die laut „New York Times“ seit 1987 gesammelten Anruferinformationen enthält und auch Nichtkunden von AT&T betrifft, wird über die selbstgebaute Software „Hemisphere“ durchsucht und anschließend an die nachfragende Behörde weitergeleitet. Und das kann durchaus kostspielig sein, wie „The Daily Beast“ berichtet: So soll der texanische Bezirk Harris County 2007 78.000 Dollar sowie 2011 knapp eine Million Dollar an den Telekommunikationskonzern gezahlt haben.
Zudem sollen die Behörden keine richterliche Anordnung benötigen, wenn sie Anfragen an AT&T richten. Zwar müssen Telekommunikationsunternehmen bestimmte Daten mit den Behörden teilen, doch geht das AT&T-Programm darüber weit hinaus. Zuletzt hatte der Provider sich den Medienkonzern Time Warner für 85 Milliarden Dollar einverleibt und plant, den Video-Markt in den Staaten umzukrempeln. [buhl]
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