Arte: Sender-Chefs wollen modernes Publikum ansprechen

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Bild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com
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Arte ist seit nunmehr 20 Jahren ein fester Bestandteil der deutschen und französischen TV-Landschaft und ein Zeichen für die interkulturelle Kooperation. In beiden Ländern hat der Sender ein treues Publikum gefunden und viele Talente aus der Film- und Kunstwelt angelockt und gefördert. Die französische Arte-Präsidentin Véronique Cayla und der deutsche Vizepräsident Gottfried Langenstein wagen in einem gemeinsamen Interview eine kurze Bilanz.

Wie funktioniert die deutsch-französische Zusammenarbeit bei Arte?

Cayla: In den vergangenen zwei Jahrzehnten hat Arte bewiesen,
dass zwei so unterschiedliche Länder wie Deutschland und Frankreich gemeinsam ein solch bedeutsames Projekt stemmen können, weil sie ein gemeinsames Anliegen haben: eine gemeinsame Geschichte schaffen und europäische Kulturräume fördern. Unsere Identität ist deutsch-französisch, doch unser Auftrag ist ein europäischer. 85 Prozent der Sendungen kommen aus Europa, nur 15 Prozent aus dem Rest der Welt. So ist der Sender eine wahre Talentschmiede für europäische Produzenten, Regisseure und Künstler. Sie liefern uns hochwertige Sendungen, um die uns die ganze Welt beneidet. Kurz: Arte ist eine wahr gewordene Utopie.

Wie lauten Ihre Pläne für dieses Jahr und die weitere Zukunft?

Cayla: In den kommenden Jahren wollen wir unsere Einzigartigkeit innerhalb der audiovisuellen Medienlandschaft Europas noch stärker betonen und ein breiteres, moderneres Publikum ansprechen. Damit das gelingt, werden wir unser Kernangebot von Dokumentationen, Musik, Theater und Tanz im Internet ausbauen, um der allmählichen Konvergenz von Fernsehen und Internet vorzugreifen und mit jenen Zuschauern in Kontakt zu bleiben, die sich vom herkömmlichen Fernsehen bereits losgesagt haben.

Wie sieht der typische Arte-Zuschauer in Deutschland und Frankreich aus?

Langenstein: Es wäre falsch, zu glauben, Arte-Zuschauer unterschieden sich grundsätzlich von denen anderer Sender. Um eine allgemeine Tendenz anzugeben, kann man sagen, Arte-Zuschauer sind um die fünfzig, ebenso häufig männlich wie weiblich, haben einen Hochschulabschluss, sind weltoffen, sprechen mehrere Sprachen und wohnen in städtischen Gebieten. Unsere Internetnutzer hingegen sind eher um die vierzig. Diese Merkmale gelten sowohl für Deutschland als auch für Frankreich.
 
Vielen Dank für das Gespräch![Interview von Petra Klingbeil/ps]

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