Arte zieht Konsequenzen aus den Entwicklungen, die derzeit in Polen vonstatten gehen. Der europäische Kulturkanal kündigte nun die Zusammenarbeit mit Polens öffentlich-rechtlichem TV-Sender TVP auf, weil weder die Unabhängigkeit noch Meinungsfreiheit gewahrt bleiben.
Weil in Polen aufgrund der neuen Gesetzeslage die Meinungsfreiheit nicht sicher gestellt werden kann, kündigt nun der europäische Kulturkanal Arte die Zusammenarbeit mit Polens öffentlich-rechtlichem Fernsehsender TVP. Wie Arte am Freitag mitteilte, werden die gemeinsamen Programmproduktionen vorerst auf Eis gelegt. In einem Brief an den TVP-Intendanten Jacek Kurski legte Peter Boudgoust, Präsident, und Anne Durupty, Vizepräsidentin von Arte, ihre Entscheidung dar.
Durch das im Dezember verabschiedete neue Mediengesetz, das den polnischen öffentlich-rechtlichen Rundfunk unter staatliche Kontrolle bringt, sieht Arte die Meinungsfreiheit und Unabhängigkeit des öffentlich-rechtlichen Fernsehens in Gefahr. Auch könne nicht sichergestellt werden, dass die redaktionelle Vielfalt durch die staatlichen vorgaben gewahrt bleiben wird. „Wir bedauern sehr, diese Entscheidung treffen zu müssen, da unserem Sender die Beziehung mit Polen besonders wichtig ist“, schrieben Boudgoust und Durupty. „Wir hoffen, in den nächsten Monaten wieder enger mit TVP zusammenarbeiten zu können“.
Neben dem Ende der Kooperation mit der öffentlich-rechtlichen Fernsehanstalt Polens kündigte Arte die Ausweitung seines Europakurses auf polnische und russische Fernsehzuschauer an. So steht eine Auswahl des Arte-Programm ab Herbst auch in polnischer Sprache bereit, die entsprechenden Anweisungen werden dabei mit entsprechenden Untertiteln versehen. Eine derartige Untertitelung existiert bereits in Englisch und Spanisch. [kw]
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