Dank crossmedialer Verwertung konnte der deutsch-französische TV-Sender Arte seine Reichweite im letzten Jahr deutlich steigern. Nun plant ZDF-Intendant Bellut eine weitere Europäisierung des Kulturkanals.
Im vergangenen Jahr erreichte Arte so viele Menschen wie nie zuvor – das sagen zumindest die Zahlen, die das ZDF am Freitag veröffentlichte. Vor allem die crossmediale Verbreitung über Internet und Apps hat demnach zur deutlichen Vergrößerung der Reichweite beigetragen.
So habe sich der deutsch-französische Kulturkanal in vielen Bereichen deutlich steigern können: 33 Prozent mehr abgerufene Videos in der Arte-Mediathek, über 4,9 Millionen heruntergeladene Apps im ersten Halbjahr 2015, dazu ist Arte bei Facebook mit etwa 2,5 Millionen Fans der populärste öffentlich-rechtliche Sender und konnte auch bei Twitter die Zahl seiner Follower im Vergleich zum Vorjahr verdoppeln.
„Die Digitalstrategie des Senders geht auf. ARTE ist die hochwertige, multimediale Marke für Kunst und Kultur“, erklärte der wiedergewählte ZDF-Intendant Dr. Thomas Bellut vor dem Fernsehrat und kündigte gleichzeitig an, den Kulturkanal über das bisherige Verbreitungsgebiet hinaus bekannt zu machen. Diese sogenannte Europäisierung soll noch im Herbst 2015 beginnen, dazu werden ausgewählte Online-Inhalte demnächst auch in englischer und spanischer Sprache zu sehen sein. Regelmäßig mehrsprachig sollen die Sendungen „Arte Reportage“ und „Tracks“ präsentiert werden.
Dazu wird Europa in den kommenden Wochen den Themenschwerpunkt im Programm des Senders bilden, so in einer zehnteiligen Dokumentationsreihe, die angesichts der jüngsten Entwicklung rund um die Flüchtlingspolitik äußerst brisant werden könnte und die Frage aufwirft: „Was trennt Europa, was verbindet es?“[buhl]
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