Köln – Der neue Inhaber der Bundesliga-Pay-TV-Rechte will der Premiere AG keine Sublizenz erteilen und habe dem Pay-TV-Konzern erneut eine klare Absage erteilt.
Es gebe keinen Grund mehr dafür, meinte ein Arena-Sprecher gegenüber einem internationalem Nachrichtendienst.
Die Wahscheinlichkeit, dass Arena noch einen Vertrag mit dem Satellitenbetreiber SES Astra schließe, an dem Premiere mitverdienen würde, sei „nicht signifikant“.
Die Kampagne für das eigene Bundesliga-Bezahlangebot will Arena Ende April/Anfang Mai starten und setzt dabei auf unabhängige Lösungen.Grund für eine Zusammenarbeit zwischen Arena und Premiere wäre eine Teilung von Risiko und Ertrag gewesen, so der Arena-Sprecher. Doch Arena will nun eine eigene Plattform für Satellitenkunden gründen und den Ertrag nicht mehr teilen.
Unity Media-Tochter Arena hat Verträge mit einer Tochter des Österreichischen Rundfunks und SES Astra geschlossen. Der ORF stellt das Satellitensendezentrum bereit, ausgestrahlt wird über SES Astra. Denkbar wäre auch ein weiterer Vertrag mit der SES-Astra-Tochter APS, der die Nutzung des von Premiere verwendeten Sendezentrums ermöglicht. Eine Vereinbarung zwischen Arena und APS hätte Premiere finanziell weitergeholfen, denn der Unterföhringer Bezahlfernsehsender hatte sein Satellitensendezentrum an SES Astra verkauft, sich aber eine Umsatzbeteiligung gesichert, falls andere Pay-TV-Anbieter diese Plattform nutzen würden.
Die aktuelle Lösung sei weniger kundenfreundlich und koste Arena auch mehr, da sich alle Zuschauer, die das Arena-Bundesliga-Angebot per Satellit empfangen wollen, neue Empfangsdecoder anschaffen müssen. Unity Media bereite sich zudem darauf vor, auch die Kunden seiner Töchter Ish und Iesy mit neuen Empfangsgeräten auszustatten, damit sie Live-Bundesliga-Spiele empfangen können.
Zumindest technisch sollten Kunden von Kabel Deutschland und Kabel Baden-Württemberg keine Probleme haben. Sie könnten ihre bisherigen Receiver weiterhin benutzen, wenn sie Arena-Kunde werden wollten, versicherte Arena. Im Gegensatz zu Premiere sieht Arena die Deutsche Telekom, die ein Bundesliga-Bezahlangebot per IPTV anbieten will, als ernsthafte Konkurrenz. Das Kundenziel des Bundesliga-Rechteinhabers liege trotz Telekom-Konkurrenz bei 3 und 3,5 Millionen in drei Jahren. Premiere zählte zum Jahresende knapp 3,57 Millionen Abonnenten. [sch]
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