ARD zur Handball-WM: Politik muss handeln

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Bild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com
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Die Diskussion um die Handball-WM geht weiter: Nachdem sich ARD und ZDF zuletzt viel Kritik anhören mussten, dass die Spiele nicht im Free-TV zu sehen sind, nehmen die Sender nun die Politik in die Pflicht: Sie müsse handeln, um so etwas zu vermeiden.

Der Frust bei deutschen Handball-Fans steigt: Zwar schlägt sich das deutsche Team bei der WM in Katar bisher ziemlich gut, live zu sehen bekommen die Spiele hierzulande aber nur die Kunden des Pay-TV-Anbieters Sky. Angesichts dieser Tatsache mussten sich ARD und ZDF zuletzt jede Menge Kritik dafür anhören, dass die sie Handball-Weltmeisterschaft nicht ins Free-TV geholt haben. Die Sender bedauern diesen Umstand zwar, weisen jedoch darauf hin, dass hier auch die Politik gefordert ist.

„Wenn die gesellschaftliche Relevanz einer solchen WM allerdings derart hoch ist, müsste die Politik dafür sorgen, dass diese Wettbewerbe künftig garantiert im frei empfangbaren Fernsehen gezeigt werden können“, erklärte ARD-Sportkoordinator Axel Balkausky gegenüber der „Süddeutschen Zeitung“ und spielte damit auf die sogenannte TV-Schutzliste an. Auf dieser kann die Politik im Rundfunkstaatsvertrag festhalten, das bestimmte Ereignisse, die von erheblicher gesellschaftlicher Relevanz sind, im Free-TV ausgestrahlt werden müssen.
 
So befinden sich auf der Liste beispielsweise Sport-Ereignisse wie die Olympischen Spiele oder die finalen Duelle bei einer Fußball-WM oder -EM. Auch die Länderspiele der DFB-Elf gehören dazu, die Handball-WM allerdings nicht. Hier sehen ARD und ZDF entsprechend Handlungsbedarf, wenn eine solche Situation wie aktuell in Zukunft vermieden werden soll.
 
Die Öffentlich-Rechtlichen hatten sich im vergangenen Jahr zwar um die Rechte an der Handball-WM bemüht, die Verhandlungen Ende November aber als gescheitert beendet. So habe der Rechteinhaber laut ARD und ZDF gefordert, dass die Sender auf eine frei empfangbare Satellitenübertragung verzichten, da diese auch außerhalb Deutschlands empfangen werden kann und somit die Rechte anderer Käufer beschneiden würde. ARD und ZDF lehnten diese Bedingung aber als nicht hinnehmbar ab und verzichteten damit auf Live-Bilder aus Katar. Stattdessen müssen sich die Sender nun mit kurzen Zusammenfassungen in ihren Nachrichtenformaten und Sportsendungen zufrieden geben. [fm]

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164 Kommentare im Forum
  1. AW: ARD zur Handball-WM: Politik muss handeln ... wo soll denn die Politik etwas ändern können? Selbst wenn Handball-Weltmeisterschaften als Großereignis im Rundfunkvertrag berüclsichtigt werden würde, müssten ARD und ZDF die entsprechende Rechte erwerben, um die Handball-WM zeigen zu dürfen. Der Rundfunkstaatsvertrag sieht vor, dass bestimmte Großereignisse allgemein zugänglich sein müssen. Ein Programm gilt als allgemein zugänglich, wenn es von mind. 2/3 der Haushalte tatsächlich gesehen werden kann. Mitnichten wird aber bestimmt, dass Großereignisse von ARD und ZDF übertragen werden müssen ...
  2. AW: ARD zur Handball-WM: Politik muss handeln Heisst "tatsächlich gesehen werden kann" umsonst? Dann wären ARD und ZDF auch raus aus der Nummer. Immerhin ist ja auch Sky für jeden frei verfügbar. Ist halt teuer, aber immerhin verfügbar. Grundsätzlich wäre ich aber auch für ein Gesundschrumpfen bei den Sportrechten. Was jetzt läuft, ist auf Dauer eine Sackgasse.
  3. AW: ARD zur Handball-WM: Politik muss handeln Jetzt wo die Mannschaft wieder einen kleinen Hype ausgelöst hat wollen alle plötzlich daran teilhaben. Wäre die Mannschaft nicht erfolgreich( wie eigentlich von den meisten erwartet) würde kein Hahn danach krähen und die ÖR sich die Hände reiben, dass Sie das Geld gespart haben. Genau das selbe wie bei Wimbledon. Vorher hat es keine"Sau" interessiert, aber als Lisicki im Finale stand wollte wieder alle dran teilhaben auch die ÖR. Gleiches Thema Tour de France. Alss keine deutschen Fahrer erfolgreich waren, hat man Doping vorgeschoben. Jetzt hat man Kittel usw. jetzt "gibt man dem Radsport wieder eine Chance". Alles sehr scheinheilig.
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