Über Deutschland hinaus redet man darüber, doch die wenigsten haben es gesehen: Das Schmähgedicht von Jan Böhmermann in seiner ZDF-Satiresendung „Neo Magazin Royale“ über den türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan. Nun hat es die ARD jedoch noch einmal im deutschen Fernsehen gezeigt.
Nachdem mehr als zwei Wochen primär darüber diskutiert wurde, kehrte die Schmähkritik, die Jan Böhmermann am 31. März in seiner Satire-Sendung „Neo Magazin Royale“ gegen den türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan vortrug, nun noch einmal ins deutsche Fernsehen zurück. Das verantwortliche ZDF hatte den betreffenden Beitrag kurz nach der Ausstrahlung aus seiner Sendermediathek genommen und die Wiederholung um den Beitrag gekürzt. Inzwischen hat sich die Affäre Böhmermann zu einem handfesten Politikum entwickelt, Bundeskanzlerin Angela Merkel stimmte dem türkischen Verlangen zur Strafverfolgung Böhmermanns zu. Ein Thema, dem sich Sandra Maischberger am Mittwochabend in ihrer Sendung „Menschen bei Maischberger“ widmete und dazu den Böhmermann-Beitrag zum besseren Verständnis erneut ausstrahlte.
Die Entscheidung für eine erneute Ausstrahlung des Beitrags begründete Maischberger mit der Bedeutung, die dem Gedicht inzwischen zukommen würde. So handele es sich dabei inzwischen um einen Gegenstand der öffentlichen Debatte, den aber ein Großteil der Menschen, die nun darüber diskutieren, gar nicht gesehen haben, und dazu auch nicht mehr die Möglichkeit haben.
Allerdings gab es bei Maischberger eine sehr spezielle Version des Schmähgedichts zu sehen: So gab es die Sendung im Original nur im Bild zu sehen, zu der die gesprochene Sprache in Form von Schrifttafeln zu sehen war, die gleichzeitig ein Off-Sprecher vorlas. Böhmermanns Stimme war gar nicht zu hören. Allerdings zeigte die ARD dabei nicht nur das umstrittene Schmähgedicht, sondern auch seinen Kontext, in dem Böhmermann und sein Partner Ralf Kabelka auf die Gesetzeslage bei der Veröffentlichung einer solchen Schmähkritik hingewiesen hatten: Dass die Veröffentlichung einer solchen im Unterschied zur Satire in Deutschland verboten sei. [kw]
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