Jürgen Doetz, Präsident des Verbandes Privater Rundfunk- und Telemedien (VPRT), hat die Anhebung des Gebührenbedarfs von ARD und ZDF um fast 1,5 Milliarden Euro als „völligen Realitätsverlust“ gegeißelt.
Die Gebührenforderung sei „ein Affront gegenüber den Gebührenzahlern und eine Ohrfeige für die Politiker, die sich derzeit für ein neues Finanzierungsmodell engagieren“, erklärte Doetz am Mittwochabend. Den im Vorfeld aufgebauten „Vertrauensvorschuss“, mit dem neuen Finanzierungsmodell der Haushaltspauschale keine Gebührenanhebung durchzuführen, würden die Sendeanstalten damit verspielen.
Für die neue Gebührenperiode von 2013 bis 2016 haben dieöffentlich-rechtlichen Sendeanstalten einen Mehrbedarf in Höhe von 1,47 Milliarden Euro angemeldet. Die Summe würde „zum Torpedo für den derzeit ineinigen Bundesländern noch nicht verabschiedeten Beitragsstaatsvertragwerden“, argumentierte der Vorsitzende des Interessensverbands der Privatsender.
Wie am Mittwoch bekannt wurde, benötigt die ARD 900 Millionen Euro mehr, das ZDF fordertzusätzliche 435 Millionen Euro, das Deutschlandradio 100 Millionen Euround Arte 35 Millionen Euro. Für die Gebührenzahler würde die Anpassung eine Steigerung derRundfunkgebühren von monatlich 17,98 Euro auf voraussichtlich 18,86 Eurobedeuten. Die Zahlen werden derzeit von der Kommission zur Ermittlung des Finanzbedarfs der Rundfunkanstalten (KEF) einer Prüfung unterzogen. [rh]
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