Schelte für die doppelte Olympia-Berichterstattung von ARD und ZDF: Trotz guter Beiträge hätte es nach Ansicht von Sachsens Medienminister und Staatskanzleichef Johannes Beermann (CDU) ausgereicht, wenn ein Sender von dem Sportevent berichtet hätte und so auch der doppelte finanzielle Aufwand vermieden worden wäre.
Das jüngste Beispiel der Olympischen Sommerspiele in London hat nach Ansicht von Johannes Beermann gezeigt, dass die beiden öffentlich-rechtlichen Sender zu einer qualitativ guten Berichterstattung in der Lage sind. Doch leider zeige der von den Sendern so gesehen doppelt betriebene Aufwand, dass ARD und ZDF sich noch immer „vor allem als Konkurrenten“ begreifen, wie Sachsens Staatskanzleichef am Dienstag gegenüber dem Nachrichtenportal „Der Westen“ bekannte.
Die Berichte selbst bewertete Beermann als „gut und von hoher Qualität“. Es sei jedoch ein Unding, dass mit annähernd 500 Berichterstattern mehr Leute von ARD und ZDF vor Ort unterwegs gewesen seien als deutsche Sportler. Für den Politiker eindeutig zu viel.
„Ich verstehe nicht, warum sich ARD und ZDF nicht darüber verständigen können, dass einer der beiden Sender von der Eröffnungsfeier bis zum Abschluss berichtet“, erklärte er. Solche Doppelungen hätten vermieden werden können, würden ARD und ZDF in sich statt Konkurrenten endlich Bruder und Schwester sehen, „die aus dem selben Geldbeutel vom Gebührenzahler finanziert werden“, so Beermann.
Mit der stärkeren Fokusierung auf das Internet hat die Online-Berichterstattung nach Ansicht des Medienpolitikers „eine völlig neue Qualität“ erreicht. ARD und ZDF hatten ihre Berichte zu einem Großteil von den Digitalkanälen ins Internet ausgelagert und dort als Live-Streams angeboten. Ein Konzept, das sich für die Öffentlich-Rechtlichen rentiert hat, denn die Zugriffszahlen haben die Erwartungen der Sender weit übertroffen. [fm]
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