Trotz der aktuellen Schwierigkeiten bei der Produktionstochter Degeto will sich die ARD in den kommenden Jahren für mehr deutsche Auftrags- und Eigenproduktionen im Bereich von Serien, Event-Movies und Fernsehfilmen engagieren.
Dazu äußerte sich Verena Kulenkampff, ARD-Fernsehfilmkoordinatorin und WDR-Fernsehdirektorin, laut Medienberichten am Montag auf dem 5. Kölner Branchentreff der bundesweiten Initiative „Top Talente“, einem Förderverein für Film- und Fernsehdramaturgie. Deutsche Auftrags- und Eigenproduktionen seien auf Dauer attraktiver und profilbildender als der Ankauf von Lizenzprogrammen wie US-amerikanischen Spielfilmen, sagte Kulenkampff.
Die 58-jährige ARD-Managerin forderte deshalb Autoren und kreative Fernsehschaffende auf, mehr Stoffe für Komödien zu entwickeln. „Diese haben in unserem Programm leider noch nicht den Stellenwert, den ich mir wünsche, weil zu wenig Stoffe angeboten werden“, sagte sie.
Vor den etwa 100 Teilnehmern kündigte Kulenkampff auch eine Veränderung für das Freitagabend-Programm der ARD an, das bislang vor allem von leichten romantischen Komödien aus dem Herzschmerz-Genre dominiert und von der Degeto bestückt wird. Sie könne sich vorstellen, dass die Primetime an dieser Stelle künftig „inhaltlich breiter“ aufgestellt werde, äußerte die öffentlich-rechtliche Programmverantwortliche.
Die kommerzielle ARD-Produktionstochter Degeto hatte im November die Konsequenzen aus der undurchsichtigen Situation bei der Vergabe externen Produktionsaufträge und der Überziehung von Budgets gezogen und Geschäftsführer Hans-Wolfgang Jurgan mit sofortiger Wirkung abberufen (DIGITALFERNSEHEN.de berichtete).
[su]
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