Die Öffentlich-Rechtlichen denken um: Weg vom linearen Fernsehen und dem Quotendruck, hin zu eigenst produzierten Streaming-Serien auch in Genres wie Sci-Fi oder Mystery. Dafür will ARD in mehrstelliger Millionenhöhe investieren.
Die neue Generation sitzt nicht mehr vor dem Fernseher und schaut einfach was läuft, sondern pickt sich bei Video-On-Demand-Services die Rosinen raus. Streaming-Anbieter wie Netflix oder Amazon Prime Video sind die Vorreiter auf diesem Gebiet, jetzt will auch der öffentliche Rundfunk mit eigenen Serienproduktionen nachziehen.
Der Fokus liege dabei auf dem primären Angebot der Serien online in der Mediathek, dadurch würde sich der Rundfunk zudem unabhängiger von den Einschaltquoten aus dem gängigen Fernsehen machen. Zwar wolle man auch ein paar Lizenzen erwerben, im Vordergrund steht jedoch die eigene Serienproduktion, auch in Genres wie Sci-Fi oder Mystery. Um das erreichen zu können, will ARD jetzt 20 Mio. Euro Investition investieren, und das wäre nur der Anfang. Abgezweigt werde das Geld aus dem linearen Programm.
Laut einer Studie der Unternehmensberatung Roland Berger und der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster, die vergangene Woche veröffentlicht wurde, verbringt das Fernsehgesamtpublikum in Deutschland mehr Zeit mit der Streamingplattform Netflix als mit jedem einzelnen klassischen linearen Sender, Tendenz steigend. Darauf scheint jetzt der ARD mit der angekündigten Investition zu reagieren. Ein kluger Schritt der Öffentlich-Rechtlichen, wenn sie die jüngeren Zuschauerinnen und Zuschauer noch erreichen wollen. [msr]
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