Nachdem die deutschen Zuschauer den Sieg der deutschen Handballer bei der EM live im Fernsehen verfolgen konnten, scheint die Live-Berichterstattung von der Handball-WM 2017 im Free-TV ungewiss. Mit der Änderung des Rundfunkstaatsvertrages will die ARD nun ihre Chancen auf eine Live-Berichterstattung erhöhen.
Trotz der großen Erfolge der deutschen Handballer am Sonntag bei der EM, den 13 Millionen deutsche TV-Zuschauer live vor dem Bildschirm verfolgten,sieht es nicht so aus, als die deutschen Fernsehzuschauer auf eine Fortsetzung der Erfolgsgeschichte im Free-TV hoffen können. Voraussichtlich werden sie bei der Handball-WM 2017 wie im vergangenen Jahr auf die Live-Übertragung der Spiele verzichten müssen, weil der Rechteinhaber BeIn eine Verschlüsselung der Spiele fordert, damit die Übertragung über Satellit nicht länderübergreifend stattfindet. Allerdings will die ARD jetzt die Änderung des Rundfunkstaatsvertrages anregen, um mehr Spielraum bei der Ausstrahlung von Handball-Spielen bei Europa- und Weltmeisterschaften zu bekommen, wie MDR-Intendantin und ARD-Vorsitzende Karola Wille am Dienstag nach der Sitzung der ARD-Intendanten erklärte.
So solle die Listenregelung im Rundfunkstaatsvertrag, die Informationsmonopolen vorbeugen soll, um Handball als gesellschaftliches Großereignis ergänzt werden. Denn auch dieser Sport sei nach Meinung der ARD-Verantwortlichen als ein solches anzusehen, wie Wille in Leipzig erklärte.
Die Listenregelung bezieht sich auf die Übertragung von Veranstaltungen, denen eine besonders große gesellschaftliche Bedeutung zukommt, sodass sie auch im frei empfangbaren Fernsehen zu sehen sein sollen und ihre Ausstrahlung nicht auf das Bezahlfernsehen beschränkt sein soll. Bisher sind in der Listenregelung unter anderem die Olympischen Spiele sowie die Fußball-EM und -WM aufgeführt. Mit der Erweiterung um Handball kämen den Free-TV-Sendern bei der Diskussion um die Ausstrahlung der Handball-WM im kommenden Jahr ein größerer Spielraum zu. [kw]
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