Aus sechs mach drei: Nachdem die Öffentlich-Rechtlichen stets betont hatten, dass sich an der Anzahl der Digitalkanäle nichts ändern werde, schlägt die ARD dem Zweiten nun eine grundlegende Reform der Sender vor, bei der jeweils ein ARD- und ein ZDF-Kanal miteinander verschmelzen sollen.
Überraschende Wende bei der ARD: Nachdem die öffentlich-rechtliche Rundfunkanstalt immer wieder betont hatte, dass man trotz so mancher Kritik an der Anzahl und der Form der Digitalkanäle festhalten werde, schlägt die ARD nun eine grundlegende Reform der Sender vor, die eine Reduzierung auf insgesamt drei öffentlich-rechtliche Digitalkanäle vorsieht. Das gab die ARD im Anschluss an die Sitzung der Intendantinnen und Intendanten am Montag bekannt.
Die veränderte Mediennutzung mache es immer schwerer, alle gesellschaftlichen Gruppen zu erreichen. Zudem müssten die Öffentlich-Rechtlichen mit den ihnen bewilligten Geldern auskommen. Das ZDF will aus Kostengründen in den kommenden Monaten ZDFkultur einstellen, den geplanten Jugendkanal wollen die Mainzer unter anderem auch aus finanziellen Gründen frühestens 2017 in Angriff nehmen. Zu spät, wie die Chefs der einzelnen ARD-Rundfunkanstalten offenbar meinen. Sie wollen das „gesellschaftlich wichtige Programmvorhaben nicht für Jahre auf Eis legen“, hieß es in der Mitteilung.
Angesichts dieser Herausforderungen schlägt die ARD dem ZDF nun eine Kooperation bei den Digitalkanälen vor, die mittelfristig die Zusammenlegung jeweils eines ARD- und eines ZDF-Senders vorsieht. Ein gemeinsamer Jugendkanal könnte aus den Kanälen ZDFkultur und EinsPlus entstehen, das Programm für jüngere Erwachsene (30 bis 49 Jahre) aus EinsFestival und ZDFneo. Letztlich könnte aus ZDFinfo und Tagesschau24 ein gemeinsamer Infosender entstehen.
Der neue ARD-Vorsitzende Lutz Marmor hat diesen Vorschlag bereits an seinen ZDF-Kollegen Thomas Bellut übermittelt. Wie das ZDF zu einer möglichen Zusammenlegung der Digitalkanäle steht, ist bisher aber noch nicht bekannt. [fm]
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