ARD will deutsche TV-Branche gegen Google, Amazon und Co. aufstellen

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Kai Gniffke
Foto: SWR/Paul Gärtner

Die ARD plant eine Kooperation mit anderen deutschen TV- und Radio-Sendern, um sich gegen die Marktdominanz von Google, Amazon und Co. zu wehren.

Die ARD sucht Einigkeit mit bisherigen Konkurrenten aus der deutschen TV- und Hörfunk-Branche. Ziel sei es, sich gegen die übermäßige Marktdominanz von Tech-Giganten wie Google, Amazon oder Facebook zu rüsten. So erklärte es der ARD-Vorsitzende Kai Gniffke der Wirtschaftswoche in einem Interview, wie das Nachrichtenmagazin golem.de berichtete.

Offenbar steckt das Projekt derzeit noch in den Kinderschuhen. Mehr als erste vorläufige Pläne gibt es scheinbar noch nicht. Gniffke suche aber, so erläutert es golem.de, auch das Gespräch mit privaten Rundfunk-Anstalten und nicht nur mit den Partnern im öffentlich-rechtlichen Bereich. Die Zusammenarbeit solle sowohl im Video- als auch im Audio-Segment erfolgen. Gniffke beteuerte, dass öffentlich-rechtliches Radio einen hohen Stellenwert in Deutschland habe.

ARD macht Kampfansage gegen Goolge, Amazon und Co.

Kai Gniffke vor orangener Wand
Foto: SWR – Kai Gniffke ist seit 1. Januar 2023 der Vorsitzende der ARD

Laut Gniffke wäre es vor allem wichtig, die Dominanz der beherrschenden Algorithmen von riesigen Konzernen wie Google, Amazon und Co. zu brechen. Auch wenn es in der deutschen Branche noch keinen verbindenden Zusammenhalt gäbe, sei die ARD woll nicht die einzige Anstalt in Deutschland mit einem vergleichbaren Interesse.

Nach golem.de schlägt Gniffke als Strategie eine gemeinsame digitale Plattform für deutsche Medien in deutscher Sprache vor, für die das Gemeinwohl an erster Stelle stehen soll. Sowohl öffentlich-rechtliche als auch private Anstalten könnten sich an dieser Plattform beteiligen. Der ARD-Vorsitzende betont, dass es wichtig sei, Markt-Giganten wie Netflix und Spotify etwas entgegen zu setzen, um die inländischen Interessen und Wünsche deutscher Konsumenten zu schützen.

Mit einer gemeinsamen, bei deutschsprachigen Nutzern beliebten Medien-Plattform, an der sich alle heimischen Branchen-Mitspieler beteiligen, würden sich womöglich auch solcherlei Option auftun, dass sich beispielsweise die ARD (oder auch andere Sender) von Plattformen wie TikTok komplett loslösen könnten, um die landeseigene Medien-Plattform zu stärken.

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  • kai-gniffke: SWR/ Paul Gärtner
24 Kommentare im Forum
  1. Soso. Wer Netflix statt Das Erste schaut handelt also gegen die eigenen Wünsche und gegen "inländische Interessen"?
  2. Die Idee ist doch gut. Joyn ist sicher interessant. Rtl kenne Ahnung. Das Kartellamt müsste auch gefragt werden. Fände ich aber gut.
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