Erst am Dienstag (15. Mai) hatte der Verband Privater Rundfunk und Telemedien (VPRT) die Pläne von ARD und ZDF, einen Großteil ihrer Olympiaberichterstattung von den digitalen Spartenkanälen ins Internet zu verlagern, als „maßlos“ kritisiert. Der Chef des ARD-Olympiateams, Walter Johannsen (NDR), wies die Vorwürfen des VPRT nun entschieden zurück.
Demnach unterliege VPRT-Präsident Jürgen Doetz, der die juristischen und finanziellen Bedenken des Privatsenderverbands vorbrachte, „einer völligen Fehleinschätzung der realen Kosten“, stellte Chef des ARD-Olympiateams am Dienstag klar. Zuvor kritisierte Walter Johannsen die Reaktionszeit des VPRT-Präsidenten als „nicht eben medaillenverdächtig“. Die Olympischen Sommerspiele 2012 würden die öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten weniger Kosten als Peking 2008, so Johannsen weiter, „dazu trägt auch unser Online-Angebot auf sportschau.de bei. Es verursacht deutlich weniger Aufwand als früher die Bespielung der Digitalkanäle“.
Doetz hatte zuvor beanstandet, dass die bei den Personalkosten erzielten Einsparungen nun in „die Produktions- und Technikkosten für neue Angebote zu fließen“ scheinen. Denn trotz der finanziellen Kürzungen werden die Olympischen Sommerspiele 2012 in London die ARD und das ZDF wieder jeweils 10 Millionen Euro kosten.
Johansen erklärte, dass man mit dem Onlineangebot den Sportinteressierten einen zusätzlichen Service bieten wolle. „Per Livestream lassen sich die Wettkämpfe auch in solchen Sportarten verfolgen, die nicht automatisch im Zentrum der öffentlichen Aufmerksamkeit stehen“, so der ARD-Mitarbeiter Die VPRT-Mitglieder hätten von der Möglichkeit der Sublizensierung bisher einfach keinen Gebrauch gemacht. Letztlich wies er noch darauf hin, dass das zeitlich begrenzte Angebot juristisch geprüft sei, „es gibt keine rundfunkrechtlichen Bedenken.“[fm]
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