ARD-Vorsitzender Wilhelm schlägt Vernetzung mit Verlagen vor

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Bild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com
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Der ARD-Vorsitzende Ulrich Wilhelm hat sich für eine Zusammenarbeit mit den Zeitungsverlagen ausgesprochen. Gleichzeitig gab er gewisse Versäumnisse beim Erkennen des Serientrends zu.

Sinnvoll wäre eine Vernetzung der Plattformen, sagte der ARD-Vorsitzende Ulrich Wilhelm am Dienstagabend bei einem „Handelsblatt“-Wirtschaftsclub-Gespräch in München. Der ARD sei es gesetzlich verboten, Werbung im Netz zu betreiben. „Aber wir könnten natürlich mit unserer Reichweite den Verlagen dabei helfen, auch eventuell eine Finanzquelle durch gewachsene Werbeumsätze wieder auf diesen vernetzten Plattformen zu bekommen.“

Der digitale öffentliche Raum gerate in den USA immer stärker in private Hand, warnte Wilhelm. Reichweite erziele, wer Facebook, Google und YouTube kostenlos seine eigenen, wertvollen Inhalte gebe. „Ein Gegenrezept kann sein, eigene Plattformen zu stärken“, sagte der BR-Intendant. „Als die vielen Einzelnen sind wir zu schwach.“ Aber eine Vernetzung über Deutschland hinaus ermögliche eine „europäische Selbstbehauptung, um auch kulturell tatsächlich überdauern zu können“. Neben den Verlagen seien auch Universitäten, Museen und andere Anbieter dafür zu gewinnen.„Trends zu lange verschlafen“

Im Rahmen des Gesprächs hat Wilhelm ebenfalls zugegeben, dass seine Anstalt den Serientrend zu spät erkannt habe, inzwischen aber aufgeholt hätte. „Wir haben bestimmte Trends zu lange verschlafen. Dass die Serie neben dem Fernsehspiel eine ganz wichtige Kunstgattung ist, das haben uns andere vorgemacht. (…) Da sind wir zu spät aufgewacht.“

Nach einigen Jahren zeige nach seiner Ansicht sich jetzt aber, dass Sender, Produzenten und Schauspieler in Deutschland auf Weltniveau Serien wie „Babylon Berlin“ anbieten könnten.

Die ARD könne sich dabei auch von Netflix und Amazon Prime abheben, ergänzte BR-Intendant Wilhelm: Bei solchen weltweit agierenden Streaming-Diensten sei genau das Mangelware, was sehr stark mit den Qualitäten der ARD zu tun habe. „Die Verfilmung unserer Literatur, Produktionen mit unseren Schauspielern, von unseren Drehbuchautoren, mit unserer Filmmusik und dergleichen“, nannte der BR-Intendant unter anderem als Beispiele hierfür. [dpa]

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3 Kommentare im Forum
  1. Das klingt so weit positiv. Jetzt aber wieder die Keule hinterher, à la Zuckerbot und Peitsche. Die scheinen SM zu mögen... Ich finde es bezeichnend für Deutschland oder gar Europa allgemein, dass immer andere einem unsere eigene Innovationsstärke vor Aufen führen müssen, weil hier an die eigene innovation nicht geglaubt wird. Deutschland und Europa laufen ständig in den meisten Bereichen den USA hinterher und das was man hier ggf als "europäisch" "besser" als in den USa machen könnte, kommt man auch immer zu spät oder ggf gar nicht. Wenn das kein Elitenproblem ist, weiß ich auch nicht. Die die hier sowas befeuern werden immer belächelt, bis USA uns alles vor macht und uns sogar vor führt. Es ist echt zum verzweifeln. So toll Euopa ist, so wirtschaften es Eliten in den Ruin und Politiker zerstören den Zusammenhalt. Erkenntnis hin oder her, jene die es ändern könnten, werden belächelt, und finden daher auch keine Mehrheiten um in diese Positionen zu kommen, um was zu ändern. Aber zumindest hat dieser Herr mal einen Fauxpas eingestanden. Das ist mal ein Fortschritt. Mal sehen ob diese Idee in der Umsetzung auch dem was entgegnet?!
  2. So lange es die Zwangsabgabe besteht ist es doch wurscht was der ÖR macht, da er sich nicht dem Markt stellen muss. Wenn ein Trend verschlafen wird gibts ja keine Zahlungsausfälle wegen Abwanderung der Kunden zur Konkurrenz. Die Geldquelle sprudelt unabhängig von der gebotenen Qualität und Inhalten immer gleich.
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