Zu ihrem Antritt als Vorsitzende der ARD hatte sich MDR-Intendantin Karola Wille für mehr Transparenz im Senderbund ausgesprochen. Nun kündigte Wille weitere Schritte an, so sollen Informationen künftig besser aufbereitet und zugänglich gemacht werden.
Transparenz ist ein Thema, das in der Öffentlichkeit immer wieder gegenüber Institutionen gefordert wird, von diesen jedoch nur ungern umgesetzt wird. Für Karola Wille, seit etwa einem Jahr Vorsitzende der ARD, ist dieses Thema ihre zentrale Agenda. Welches auch 2017 eine große Rolle spielen wird, wie die MDR-Intendantin im Gespräch mit dem Medienmagazin „Journalist“ erklärte.
Zu den vielen weiteren Schritten, die laut Wille geplant sind, zählt unter anderem eine kompakte Übersicht im Netz, auf der Informationen über den Sendeverbund bald besser aufbereitet und leichter zugänglich gemacht werden sollen. Dazu soll unter anderem gehören, „was das Korrespondentennetz kostet oder wie hoch die Intendantengehälter sind.“
Um weitere Felder für mehr Transparenz zu erschließen, kündigt Wille im Laufe des Jahres ein weiterentwickeltes Transparenzmodell für die gesamte ARD an. Dies geschehe auch mit Blick auf rauer werdende Zeiten für die Öffentlich-Rechtlichen, die in Zeiten von Fake News und Lügenpresse verstärkt unter Beobachtung stehen und deshalb beweisen müssen, „dass wir auch weiterhin entwicklungsfähig sind, Reformen bewältigen und gemeinsame Lösungen finden können“, wie die ARD-Chefin gegenüber „Journalist“ sagte.
Im vergangenen Jahr hatte auch die Debatte um die nicht offengelegten Gehälter der Fußball-Experten Mehmet Scholl (ARD) und Oliver Kahn (ZDF) als Beweis für mangelnde Transparenz beim öffentlich-rechtlichen Rundfunk hergehalten. [buhl]
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