Die ARD hat sich von der Entscheidung des ZDF, ab Januar 2012 im Rahmen der Kooperation für Morgen- und Mittagsmagazin durchgängig eine eigene „heute“-Sendung zu produzieren, überrascht gezeigt.
ARD-Programmdirektor Volker Herres sagte der „Süddeutschen Zeitung“ (Donnerstagsausgabe), man bedauere die Entscheidung des ZDF, aus dem gemeinsamen werktäglichen Nachrichtengerüst auszusteigen, „außerordentlich“. Die seit über 30 Jahren praktizierte Arbeitsteilung im Nachrichtenbereich habe sich aus Sicht der ARD „mehr als bewährt“.
Herres sagte, man werde im Intendantenkreis Ende November beraten, wie man auf die Kündigung reagiere. Das ZDF hatte das Ausscheren aus der Nachrichten-Kooperation am Mittwoch mit der Möglichkeit begründet, schneller und flexibler auf aktuelle Ereignisse reagieren zu können. In der Vergangenheit habe man im frühen Tagesprogramm nicht die Informationsleistung anbieten können, die dem Programmauftrag entspreche, hatte ZDF-Chefredakteur Peter Frey indirekt Kritik am Partner ARD geübt.
Bisher hatte das ZDF nur in Wochen, in denen der Sender für das im Wechsel mit der ARD realisierte Morgen- und Mittagsmagazin verantwortlich zeichnete, eigene „heute“-Sendungen um 9.00 und 12.00 Uhr angeboten. Wenn die ARD die Morgenstrecke herstellte, wurde bisher auch im ZDF die „Tagesschau“ ausgestrahlt.
Frey hatte betont, die Neuordnung sei für den Mainzer Sender kostenneutral Bestehende Strukturen würden verändert, Ressourcen so umgeschichtet, dass die zusätzlichen Sendungen ohne Mehrkosten realisiert werden könnten. Damit stärke der Sender seine Reaktionsfähigkeit am Tag. Gleichzeitig versicherte der ZDF-Chefredakteur, an der „bewährten und guten Nachrichtenkooperation zwischen ARD und ZDF“ festhalten zu wollen. [ar]
Bildquelle:
- Medien_Maerkte_Artikelbild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com