Wer war nicht alles da? Die Schöneberger, der Pflaume, Programmdirektor Herres und und und – sie alle hatten offenbar einen netten Donnerstag von dem jedoch nicht viel haften bleiben wird.
Am Donnerstag haben sich in Hamburg die Unterhaltungsexperten der ARD versammelt. Protagonistinnen und Protagonisten, Programmverantwortliche, Gremienvertreter, Produzenten und Journalisten zum Dialog über die Unterhaltung im Ersten sprachen über ihr Genre und dessen Rolle und den Wert von Fernsehunterhaltung als wichtiger Teil der öffentlich-rechtlichen Programmvielfalt. Moderatorin Barbara Schöneberger sowie Mareile Höppner, Carolin Kebekus, Maren Kroymann, Alexander Bommes, Guido Cantz, Christian Ehring, Elton, Eckart von Hirschhausen, Bernd Hoëcker, Dieter Nuhr, Kai Pflaume, Jörg Pilawa und Florian Silbereisen waren der Einladung von ARD-Programmdirektor Volker Herres gefolgt.
Den Gästen wurden außerdem Einblicke backstage gegeben. Was ist Unterhaltung? Wie entsteht Unterhaltung? Und was braucht es dazu? Das waren einige der Fragen, die diskutiert wurden.
Die Themen muteten gelinde gesagt für einen „Gipfel“ etwas oberflächlich an. So allgemein gehalten wie die Fragen waren dann auch die Aussagen. Volker Herres, Programmdirektor Erstes Deutsches Fernsehen, in seiner Keynote: „Gute Unterhaltung braucht Selbstbewusstsein, sie muss glitzern und funkeln. Unterhaltung gehört gleichberechtigt zu unserem Programmauftrag und schafft erst jene Strahlkraft und Zuschauerbindung, die ein Vollprogramm auszeichnet. Und es braucht Protagonistinnen und Protagonisten, die eine Beziehung zum Publikum herstellen können. Das Gute: Wir im Ersten haben die Besten.“
Der Vertreter, die am Unterhaltungsgipfel gaben sich im Anschluss der Keynote des Programmdirektors ebenfalls lieber Floskeln hin als Konkretes zu verkünden. NDR-Intendant Lutz Marmor betonte beispielsweise in seiner Ansprache, dass Unterhaltung ein menschliches Bedürfnis sei, „ein Grundbedürfnis, das wir gerne mit Eigenproduktionen, die auf unser Publikum zugeschnitten sind, befriedigen.“
Auch NDR-Fernsehdirektor und ARD-Vorabendkoordinator Frank Beckmann bilanziert eher, wenn er zum Besten gibt, dass sich der Erfolg des Genres auch auf die Zeit vor der „Tagesschau“ erstrecke. Die ARD-Quiz-App werde inzwischen von einer Million Menschen genutzt, so Beckmann.
ARD-Unterhaltungskoordinator Thomas Schreiber nennt das Erfolgsrezept seines Senders für ein unterhaltsames Programm: „Wir sind Handwerker und wenn wir unseren Job ordentlich machen, dann erreichen wir die Menschen.“ Bleibt für die ARD zu hoffen, dass dies so bleibt, selbst wenn großmündig angekündigte Unterhaltungsgipfel, was die Aussagekraft angeht, eher einem Kaffeekränzchen gleichen. [bey]
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