ARD und ZDF wollen Jugendsender – Vier statt sechs Digitalkanäle

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Bild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com
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Der Jugendkanal von ARD und ZDF kommt – wenn die Länder die gemeinsamen Pläne beider Sender billigen. Damit könnte die Landschaft der Digitalkanäle bald deutlich anders aussehen als jetzt.

Der Jugendkanal von ARD und ZDF ist bei beiden Sendern beschlossene Sache. Jetzt muss nur noch die Politik grünes Licht geben. Die beiden Öffentlich-Rechtlichen schlugen den Ländern vor, einen gemeinsamen Jugendkanal für junge Leute zwischen 14 und 29 Jahren einzurichten. Damit könnte die Zahl ihrer Digitalkanäle in Zukunft von sechs auf vier schrumpfen. ZDFneo, ZDFinfo und Tagesschau24 von der ARD sollten bestehenbleiben, sagte ZDF-Intendant Thomas Bellut am Freitag in Berlin. Wenn die Länder dem Konzept zustimmen, könnte dies nach Angaben einer ARD-Sprecherin „dazu führen, dass EinsPlus und EinsFestival wegfielen“.
 
Der neue Jugendkanal ist nicht nur als Fernsehsender gedacht, sondern soll auch als Radio und im Internet auf Sendung gehen. Vorgesehen sind nach ZDF-Angaben Musik, Information und Filme. Die ARD wird zwei Drittel der geplanten Kosten von 45 Millionen Euro pro Jahr tragen, das ZDF ein Drittel. Das neue Angebot soll beim Musikprogramm an den Spartensender ZDFkultur anknüpfen, der viele Popkonzerte überträgt, aber zum Jahresende eingestellt wird. Der Jugendsender soll sich vom ARD/ZDF-Kinderkanal (KiKA) aber klar abgrenzen – der richtet sich an Kinder von 3 bis 13 Jahre.
 
Der ARD-Vorsitzende Lutz Marmor zeigte sich zufrieden. „Ich freue mich sehr über die einvernehmliche Lösung mit dem ZDF.“ Bellut betonte: „Es ist partnerschaftlich mit der ARD (…) ausgehandelt.“ Beide wiesen aber darauf hin, dass die Bundesländer erst noch zustimmen müssten. Die Länder entscheiden über die Zukunft der Digitalkanäle. Sie hatten bis Ende April ein gemeinsames Konzept von ARD und ZDF gefordert. Die Ministerpräsidenten treffen sich in der kommenden Woche in Heidelberg und werden auch darüber beraten.

Bisher gibt es sechs Digitalkanäle: EinsFestival, EinsPlus, Tagesschau24, ZDFinfo, ZDFneo und ZDFkultur. Drei Kanäle könnten nun wegfallen, der Jugendkanal dafür hinzukommen. Dass ZDFkultur eingestellt wird, ist schon länger geplant. Der ZDF-Fernsehrat, ein Kontrollgremium, betonte, dass ZDFneo und ZDFinfo wesentlich für die Mainzer Programmfamilie seien. Auch der Kika, der gemeinsame Ereignis- und Dokukanal Phoenix und der deutsch-französische Sender Arte sollten erhalten bleiben, sagte der ZDF-Intendant. Der Kultursender 3sat wird voraussichtlich bald unter alleiniger Regie des ZDF laufen.
 
Ab wann der Jugendkanal zu sehen ist, ist offen. „Vor Mitte 2015 kann ich mir nicht vorstellen, dass das auf Sendung geht“, sagte Bellut. Die ARD hofft auf einen früheren Termin. Auch der Sitz ist offen. Der Fernsehrat, ein Kontrollgremium, sprach sich einstimmig für das mit der ARD abgestimmte Konzept aus.
 
Der ZDF-Intendant betonte: „Es erfordert weitere Sparmaßnahmen.“ Er rechnet aber nicht mit Belastungen für die Gebührenzahler. „Wir gehen davon aus, dass die Gebühren weiterhin gedeckelt sind für die nächsten Jahre.“[dpa]

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142 Kommentare im Forum
  1. AW: ARD und ZDF wollen Jugendsender - Vier statt sechs Digitalkanäle Das wirkt fast so als hätten die ÖR ihre Midlife Crysis und einen fast krankhaften Jugendwahn.... Ich glaube kaum, dass dann Jugendliche um 16 Jahren eine andere Vorstellung von den ÖR bekommen als die typischen "Oma-Opa" Sender.
  2. AW: ARD und ZDF wollen Jugendsender - Vier statt sechs Digitalkanäle Musik im Stil von zdf.kultur ist sehr gut, Information und Nachrichten à la ZDF wäre frisch und leuchtend, Filme wie auf sky Action beispielsweise und ich prophezeie dem Sender einen bombigen Impakt in der Zielgruppe! Werden jedoch auch dort die gleiche Filme wie auf dem Ersten und ZDF gezeigt, Herzschmerz-Dramen und Krimitatorte, wird der Sender wie zdf_neo im kleinen Promillebereich bleiben. Will man wirklich Jugendliche oder Junggebliebene ansprechen, so muss es bei den Filmen und Serien anfangen im Programm!!!! Denn an der Fiction wird der Zuschauer überwiegend das Programm auf seine Tauglichkeit bemessen. Und so viele Dokus sollten dort auch nicht unbedingt laufen, vereinzelt wäre das kein Thema. Aber wenn man junge Menschen überzeugen will mit einem Programm, sollte es interessant und actiongeladen im OnAir-Design sein. Ich bin also sehr gespannt, ob der Sender für die Privatsender eine ernst zunehmende Konkurrenz bilden wird? Es heißt dann wohl abwarten bis zum Tag X. Und das Obligatorische des VPRT wird auch zu gegebener Zeit zu erwarten sein, was zu vernachlässigen ist, wie sonst auch.
  3. Wie, Eins Festival und Eins Plus weg. Tagesschau24 soll bleiben. Warum nicht Eins Plus und Tagesschau 24 weg :-(.
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