ARD und ZDF konnten sich nach langen Verhandlungen mit der UEFA auf den langfristigen Erwerb der TV-Rechte für Länderspiele der Männer und Frauen-Nationalmannschaft einigen, doch was bedeutet das für RTL?
Der Kölner Privatsender überträgt schließlich ebenfalls DFB-Länderspiele, hatte seinen Teil der ausgeschriebenen TV-Rechte jedoch bereits im Frühjahr 2022 erworben. Die Verträge aller beteiligten Parteien laufen nun gleich lange.
Auch in den kommenden Jahren werden ARD und ZDF von Spielen der deutschen Fußball-Nationalmannschaften – sowohl der Frauen als auch der Männer – live berichten.
Nachdem SportA, die gemeinsame Sportrechte-Agentur von ARD und ZDF, sich mit dem DFB über den Erwerb von exklusiven Medienrechten an sämtlichen Länderspielen der Frauen bis ins Jahr 2027 verständigt hatte, einigte sich SportA für ARD und ZDF nun mit der UEFA auf den Erwerb von exklusiven Medienrechten an Länderspielen der Männer bis ins Jahr 2028.
RTL erwarb TV-Rechte für Länderspiele deutlich früher als ARD und ZDF
Für alle Länderspiele der DFB-Frauen im Zeitraum 2023 bis 2027 haben ARD und ZDF sämtliche exklusiven Live-Übertragungsrechte erworben. Das Rechtepaket umfasst die Spiele der neuen UEFA Nations League der Frauen sowie die Qualifikations- und Vorbereitungsspiele für die UEFA EURO 2025 und die FIFA-Fußball-Weltmeisterschaft 2027. Die erworbenen Rechte können live und nachverwertend sowie technologieneutral für alle Verbreitungswege genutzt werden.
Die Vereinbarung mit der UEFA zu Länderspielen der DFB-Männer beinhaltet insgesamt 30 Spiele. RTL hält einen ebenso großen Anteil. Dazu zählen Begegnungen der UEFA Nations League sowie Vorbereitungs- und Qualifikationsspiele für die UEFA EURO 2024, für die FIFA Fußball-Weltmeisterschaft 2026 und für die UEFA EURO 2028. Teilweise sind die in dem Paket enthaltenen Spiele bereits bestritten worden. Die von ARD und ZDF erworbenen TV-Rechte können ebenfalls live und nachverwertend sowie technologieneutral für alle Verbreitungswege genutzt werden.
Kein Wort zur Begründung der langen Verhandlungen
Tom Buhrow: „Ich freue mich sehr, dass Länderspiele der deutschen Nationalmannschaft – der Frauen und der Männer – auch in Zukunft bei uns in ARD und ZDF zu sehen sein werden.“ Warum es jedoch überhaupt so lange gedauert hat, bis das Erste und das Zweite sich mit der UEFA über den TV-Rechte-Vertrag mit der UEFA einigen konnten, verriet jedoch weder der für Sportrechte verantwortliche WDR-Intendant noch ZDF-Pendant Dr. Norbert Himmler.
Der Verdacht liegt jedoch nahe, dass man aufgrund sinkender Budgets bei den Öffentlich-Rechtlichen zunächst nicht auf einen für alle Seiten angemessenen Nenner kam.
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