Berlin – ARD und ZDF haben für den Frauenfußball die Übertragungsrechte. Aber die Sender zeigen kaum Beiträge. User von Fanportalen werfen ihnen vor, die Berichterstattung zu blockieren.
Tom Schlimme, der Betreiber der Frauenfußball-Seite fansoccer.de berichtete gegenüber der taz, dass „ARD und ZDF die Rechte praktisch nicht nutzen und die Berichterstattung anderswo blockieren“. Nur „17 Sekunden lang“ seien die Beiträge, die die hessische Sportsendung „Heimspiel“ von Spielen des 1. FFC Frankfurt, des „ersten Frauen-Fußball-Clubs“ zeige, sagte Schlimme. Sonst berichte lediglich der RBB über Turbine Potsdam und der Saarländische Rundfunk über den 1. FC Saarbrücken. Der NDR ignoriere die Frauenspiele des HSV und des VfL Wolfsburg gänzlich.
Auch die User des Fanportals hartplatzhelden.de hätten Interesse an den Toren der ersten und zweiten Frauenliga gehabt, wie die taz weiter mitteilt. Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) habe aber auf Anfrage abgesagt, da er gegenüber den öffentlich-rechtlichen Sendern nicht vertragsbrüchig werden könne. Der Sprecher des DFB, Harald Stenger, bedaure das jedoch, „denn im Sinne der Werbung und Imageförderung für den Frauenfußball“ sei das Angebot „sicher eine sinnvolle Sache“ gewesen.
Die Fanseite hartplatzhelden.de, auf die User Videos aus dem Amateurfußball hochladen können, hatte jüngst eine Klage des Württembergischen Fußballverbands (WFV) eingefahren. Der vertritt die Position, er halte die Rechte an Filmen mit württembergischen Amateurligisten. Das Urteil vom Landgericht Stuttgart wurde bei der Verhandlung am 10. April auf den 8. Mai verschoben. [ar]
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