Wenn am 12. Juni der erste Anpfiff zur Fußball-Weltmeisterschaft ertönt, sind ARD und ZDF auf allen Kanälen mit dabei: im Fernsehen und Radio sowieso, aber auch im Internet und mobil. Selbst als Pay-TV dürften sie Live-Spiele zeigen. Die Rechte dafür haben sie bei der FIFA eingekauft. Jetzt bleiben die Öffentlich-Rechtlichen auf den Kosten dafür sitzen.
ARD und ZDF besitzen die Pay-TV-Rechte nicht nur für die diesjährige Endrunde. Auch für die WM in vier Jahren in Russland haben sie die Pay-TV-Rechte erstanden. Ziel war es, die Rechte weiterzuverkaufen, zu sublizenzieren. Doch der Pay-TV-Anbieter Sky zeigt kein Interesse.
Dem Bezahlsender fehlt die Exklusivität. ARD und ZDF zeigen sämtliche 64 Spiele. Im Fernsehen laufen die Partien in HDTV. Im Internet und mobil sind die Öffentlich-Rechtlichen mit Streams dabei. Welcher Zuschauer würde sich da noch für ein Pay-TV-Abo interessieren, wenn Sky die Spiele ebenfalls zeigen würde? Das Desinteresse des Pay-TV-Senders war angesichts der Omnipräsenz der Fußball-Weltmeisterschaft im frei empfangbaren Fernsehen vorauszusehen. Dennoch kauften ARD und ZDF die Pay-Rechte vom Fußballweltverband FIFA ein. Ging nicht anders, heißt es aus Mainz auf Anfrage von DIGITAL INSIDER. Die FIFA hätte die Fernsehrechte in nur einem Paket angeboten, so dass man notgedrungen neben den Free- auch die Pay-TV-Rechte erstehen musste.
Ging wohl anders, sagt hingegen die FIFA gegenüber DIGITAL INSIDER. Auch Branchenexperten, die mit dem TV-Rechteerwerb für Sportereignisse vertraut sind, erklären, dass der Verband für die Weltmeisterschaften unterschiedliche Rechtepakete schnürt, so dass separat für Free- und Pay-TV-Rechte geboten werden kann. Somit dürfte der Rechteerwerb von ARD und ZDF demnächst die Kommission zur Ermittlung des Finanzbedarfs der Öffentlich-Rechtlichen (KEF) interessieren. Die trifft sich das nächste Mal aber erst kurz vor dem Ende der Fußball-WM.
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