Bei den Öffentlich-Rechtlichen spielt die Einschaltquote keine tragende Rolle – das betonen die einzelnen Sendeanstalten zumindest immer wieder. Wie nun bekannt wurde, hat der WDR die ARD-Talkerin Sandra Maischberger jedoch jahrelang nach der Anzahl ihrer Zuschauer bezahlt.
Seit Anfang der Woche ist klar: die Einschaltquoten spielen doch eine entscheidende Rolle im öffentlich-rechtlichen Rundfunk – zumindest bei Sandra Maischberger. Denn wie der „Kölner Stadt-Anzeiger“ am Mittwoch berichtete, wurde die Moderatorin jahrelang für ihre ARD-Talkshow „Menschen bei Maischberger“ nach der Anzahl ihrer Zuschauer bezahlt. Siegmund Grewenig, Unterhaltungschef beim WDR, bestätigte diese Praxis am Montag in einer Redakteursversammlung des Senders.
Noch bis vor kurzem habe der Vertrag mit der Moderatorin eine von den Quotenergebnissen abhängige Honorierung vorgesehen. Anfang des Jahres habe man aber davon abgesehen und diese Vereinbahrung dann gestrichen, fuhr Grewenig fort. Honorar nach Quote habe es aber nur für Maischberger persönlich gegen. Die zuständige Produktionsfirmal Vincent TV, an deren Spitze die Moderatorin steht, wurde pauschal vom WDR bezahlt. Das Unternehmen erhielt 2012 und 2013 insgesamt 4,5 Millionen Euro brutto. [fm]
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