ARD-Sporthub: ARD bündelt Sportausstrahlungen

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Die produktionstechnische Abwicklung von Sportgroßereignissen soll in Zukunft zentral gebündelt in Köln statt finden. Starten will man dort 2025 mit der Handball-WM der Männer.

Nach der heutigen Intendantensitzung der ARD wurde bekannt gegeben, dass auf dem Gelände des WDR in Köln ein sogenannter Sporthub entstehen soll. Dort soll die Produktion von Sportereignissen technisch abgewickelt werden. Diese Produktionen sollen dann standarisiert an die einzelnen Ausspielungswege angepasst abgewickelt werden.

Die Einrichtung eines solchen zentralen Knotens für die produktionstechnische Abwicklung von Sportereignissen soll die Voraussetzung für weitergehende Synergieeffekte schaffen. Teil dieser Zusammenarbeit seien auch etwa sportschau.de und die Sportschau-Redaktion (weitere Meldungen zur Sportschau auf DIGITAL FERNSEHEN). So könnten zentrale Investitionen in neue und/oder smarte Technikkonzepte im Rahmen des ARD-Sporthubs ganzheitlich und kosteneffizient der gesamten Sendergruppe zugute kommen. Kai Gniffke, Vorsitzender der ARD, äußerte sich dahingehend, dass man mit dem ARD-Sporthub einen wichtigen Schritt in Richtung noch engeren Zusammenarbeit in der ARD gehe. „Wir können so unsere Produktionskosten erheblich reduzieren und schaffen Raum für Innovationen“.

Start des ARD-Sporthub zur Handball-WM der Männer 2025

Perspektivisch habe man die Hoffnung, dass es im Rahmen zukünftiger sportlicher Großereignisse auch möglich werde, durch Remote- und Cloud-Lösungen die Aufwände vor Ort stark zu reduzieren. So wolle man die Landesrundfunkanstalten dadurch entlasten, dass man Produktionsressourcen und -infrastruktur zentral bereitstellt. Die einzelnen Sender blieben dabei für die jeweiligen Sportereignisse federführend. Tom Buhrow, der derzeitige WDR-Intendant und auch ARD-Sportintendant, sieht den WDR als „Sportschau-Sender“ bestens aufgestellt. Durch die zentrale Abwicklung von Sportereignissen würden am Ende „die beteiligten Sender, die ARD als Gemeinschaft und vor allem unser Publikum“ profitieren.

Seit 2022 hat der WDR die Sportintenanz innerhalb der ARD inne. Auch verantwortet der WDR weitere Sportsendungen wie „Sport inside“ oder „Zeiglers wunderbare Welt des Fußball„. Andere Zuständigkeiten betreffen zum Beispiel die Olympischen Spiele, für die der NDR zuständig ist. Für die Fußball-Weltmeisterschaft ist der SWR zuständig. Der Start des ARD-Sporthub soll 2025 statt finden. Das erste zu bearbeitende Großereignis soll die Handball-WM der Männer im Januar 2025 werden.

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3 Kommentare im Forum
  1. Ich befürchte, dass die Einsparungen auf der jeweiligen Landesanstaltseite unzureichend sein werden, um diesen Sporthub allein durch die Einsparungen finanzieren zu können. Die Bündelung ist zwar ein Schritt nach vorne, doch wenn die Bündelung allein nicht so viel einspart, dass die dann gestrichenen Mehrfachstrukturen in der ARD den Sporthub finanzieren können, ich dadurch eher wieder steigende Kosten erwarte. Wenn der Sporthub jedoch nur den Sport-Content allein bündeln soll, aber für jeden weiteren Content die Strukturen doch bei den jeweiligen Landessendern bestehen bleiben, wäre das nur wieder "linke Tasche rechte Tasche" und keine echt "Einsparung". Es wird dann lediglich als solche gelabelt, weil, es klingt ja immer gut wenn man was "einspart". Gerade die ARD ist sehr schlecht im Bündeln, stattdessen breitet sie sich immer weiter aus. Dass dann die Kosten ausufern liegt auf der Hand. Und da die KEK da mit im Boot sitzt sehe ich ihrerseits ebenfalls ein drastisches Versagen in ihrem Auftrag die Finanzen der ÖR wirklich streng im Blick zu halten. Sonst würde die KEK die ARD schon längst gerügt haben in einem scharfen Ton, der dann sogar von der Politik und breiten Öffentlichkeit nicht mehr überhört würde. KEK - KEF meinte ich natürlich.
  2. Das ZDF macht mit der Fußball-EM und Olympia 2024 bereits Remote-Produktionen. Die produktionstechnische Abwicklung erfolgt von Mainz aus, auch wenn das jeweilige Studio in Berlin (Zollernhof) und dann in Paris ist.
  3. „Wir können so unsere Produktionskosten erheblich reduzieren und schaffen Raum für Innovationen“ Ehrlich, das wirkt für 2024 schon beängstigend überhastet beim Thema Zusammenarbeit. Fast wie in einem echten Verbund mit nur einem Chef und keiner x-Fach-Konkurrenz von Regionalsendern und Interessen. Gott sei gepriesen sind wohl weder ZDF noch der DLF mit dabei. Das beruhigt den Puls.
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