Der kostspielige Einkauf von Übertragungsrechten des Box-Promoters Sauerland, bei dem 54 Millionen Euro für Kämpfe zwischen 2012 und 2015 fließen sollen, stößt bei der ARD laut Medienberichten auf internen Widerstand.
Die ARD-Rundfunkräte hätten den umstrittenen Vertrag der Intendanten mit der Sauerland Event GmbH nach wie vor nicht genehmigt, berichtete die „Süddeutsche Zeitung“ in ihrer Mittwochsausgabe. Vor mehr als einem Jahr hatte die Führungsspitze des Senders unter der Leitung von MDR-Chef Udo Reiter den Vertrag abgeschlossen.
Angesichts des zähen Ringens des öffentlich-rechtlichen Senders um die vergleichsweise preisgünstigen Übertragungsrechte der Leichtathletik-WM scheint das Gremium das Box-Engagement des Ersten besonders aufmerksam auf den Prüfstand zu stellen. Bereits Anfang April hatte die Senderaufsicht auf dem Intendantentreffen in Stuttgart weitere Informationen zum Vertrag eingefordert und die Entscheidung über eine Genehmigung vertagt.
Wie die „SZ“ erfahren haben will, habe es bislang lediglich vom Mitteldeutschen Rundfunk grünes Licht für den Vertrag mit Sauerland gegeben (DIGITAL FERNSEHEN berichtete). Das Okay der Vertreter von WDR, NDR und SWR stehe dagegen noch aus, sei aber für einen verbindlichen Abschluss zwingend erforderlich. Insbesondere der Bayerische Rundfunk spreche sich seit längerem für einen Ausstieg aus dem Boxsport aus, hieß es. Außerdem habe sich der Rundfunkrat im konkreten Fall von den Intendanten übergangen gefühlt. [ar]
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