ARD-Programmdirektor Volker Herres möchte die Digitalkanäle seiner Rundfunkanstalt nicht zu reinen Testplattformen für das Hauptprogramm verkommen lassen. Vielmehr sollten diese gezielt Inhalte für spezielle Zielgruppen anbieten, die sich im Hauptprogramm des Ersten zu wenig wiederfinden.
Volker Herres, der Programmdirektor des Ersten Deutschen Fernsehens bei der ARD, möchte die Digitalkanäle der Rundfunkanstalt nicht als reine Versuchsprogramme für Inhalte führen, die früher oder später im Hauptprogramm landen könnten, wie dies etwa Johannes Beermann, Chef der Sächsischen Staatskanzlei fordert. Im Interview mit dem Magazin „Promedia“ betonte Herres, dass die Spartensender auch ein eigenes Profil entwickeln müssten. So sollten diese als Special-Interesst-Programme auf spezielle Zuschauerklientel ausgerichtet sein, die Informationen oder Fiktion suchen.
Auch ein neuer Jugendkanal dürfte nicht zu einem Experimentierfeld für Formate verkommen, die eventuell auch im Hauptprogramm funktionieren könnten, sondern müsste in erster Linie attraktive Angebote für eine junge Zielgruppe bereithalten. „Ein Kanal, der nur als Versuchsplattform konzipiert ist, ist für mich kein schlüssiges Konzept“, begründet der Programmdirektor diese Sichtweise. „Insgesamt, denke ich, sollten wir die Digitalkanäle ebenso wie auch die Dritten Programme als Talentschmiede fürs Hauptprogramm weiter und vielleicht noch stärker nutzen, wie es ja unlängst auch ‚Die Zeit‘ gefordert hat“, so Herres weiter. Dies gelte im besonderen Maße für Bildschirmtalente unterhalb der „Generation 50-Plus“. [ps]
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