ARD-Programmdirektor Volker Herres soll einen angedachten „Brennpunkt“ zur NSA-Spähaffäre am heutigen Donnerstag untersagt haben. Möglich ist, dass Herres um die Quoten für die geplante Abendshow „Die Deutschen Meister“ fürchtet.
Der ARD-Programmdirektor Volker Herres hat offenbar einen für den heutigen Abend geplanten „Brennpunkt“ zur NSA-Spähaffäre verhindert. Dies berichtet der Medienjournalist Stefan Niggemeier auf seinem Online-Portal. Demnach hätten sich die Chefredakteure der ARD einstimmig für eine Sondersendung zu den jüngsten Wendungen in der Spähaffäre ausgesprochen gehabt, bevor der Programmdirektor sein Veto eingelegt hätte. Wie Niggemeier spekuliert könnte Herres dabei vor allem aus Sorge um die erwarteten guten Quoten der Abendshow „Die Deutschen Meister“ mit Kai Pflaume gehandelt haben.
Zuvor war bekannt geworden, dass offenbar auch das Handy von Bundeskanzlerin Angela Merkel das Ziel von Spionageaktionen der US-Geheimdienste war. Der Vorfall hatte den NSA-Spähskandal nach Wochen wieder in den Fokus des öffentlichen Interesses gerückt. Ob der Programmdirektor in diesem Fall tatsächlich eine Unterhaltungssendung dem „Brennpunkt“ bevorzugt hat, ist zur Zeit noch unklar. Bisher wollte man sich von Seiten der ARD jedenfalls nicht zu den Berichten äußern.
Für die ARD, die bei vielen Gelegenheiten auf den hohen Informationsanteil im Programm hinweist, hätte eine Streichung des „Brennpunktes“ unter Quoten-Gesichtspunkten zumindest einen kleinen Makel. Ob sich Kai Pflaume mit seiner Abendshow tatsächlich so gut schlägt wie erwartet, wird sich zudem zeigen müssen. [ps]
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