Auch bei den Öffentlich-Rechtlichen nimmt die Bedeutung von Online-Inhalten immer weiter zu. Deshalb will die ARD künftig auch Youtube für die Verbreitung eigener Sendungen nutzen. Den Anfang soll dabei ein „Tatort“-Kanal machen.
Der „Tatort“, eine der beliebtesten Sendungen der ARD, wird künftig einen eigenen Youtube-Kanal erhalten. Ab Herbst sollen die neuesten Folgen dann nicht mehr nur in der eigenen Mediathek, sondern auch auf der Video-Plattform zu sehen sein. Damit wollen die Öffentlich-Rechtlichen zum einen auf das veränderte Sehverhalten der jüngeren Zuschauer reagieren, zum anderen auch gegen die illegal hochgeladenen Folgen der Krimi-Reihe vorgehen.
Denn wer aktuelle oder auch klassische „Tatort“-Folgen bei Youtube sehen wollte, wurde bisher auch fündig. Ein großer Vorteil des Videoportals ist, dass die Episoden auch über Monate oder Jahre hinweg zur Verfügung stehen. Beim offiziellen Kanal der ARD werden die Folgen analog zur Mediathek dagegen nur sieben Tage online stehen und aus Jugendschutzgründen auch nur zwischen 20.00 Uhr und 6.00 Uhr zu sehen sein.
Laut ARD-Sprecherin Silvia Maric wolle die ARD „ein verlässliches und von uns gesteuertes Angebot an den Start zu bringen“ und vor allem die jungen Menschen, die sich vermehrt in sozialen Medien und auf Video-Plattformen bewegen würden, erreichen. Bisher sei man nicht gegen illegale Uploads vorgegangen, jetzt wolle man laut Maric zumindest verhindern, dass dieselben Videos mehrfach zu sehen sind.
Neben dem „Tatort“ sollen in Zukunft auch andere Sendungen eigene Youtube-Kanäle erhalten, vor allem Comedy- und Satiresendungen stehen dabei im Blickpunkt. Jedoch seien hier noch rechtliche Fragen zu den Formaten zu klären, erläutert die ARD-Sprecherin. [buhl]
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