Der interne Finanzausgleich der ARD-Anstalten steht offenbar auf der Kippe. HR und MDR wollen offenbar wegen eigener finanzieller Probleme von der Geber- auf die Nehmerseite wechseln. Währenddessen ist die Situation bei Radio Bremen und dem Saarländischen Rundfunk angespannt wie nie.
Der ARD-interne Finanzausgleich könnte vor einer umfassenden Reform stehen. Wie der „Focus“ in seiner Montagsausgabe berichtet, gibt es unter den ARD-Intendanten konkrete Pläne, das bestehende Modell zu kippen, dass derzeit die finanzielle Existenz des Saarländischen Rundfunks (SR) und von Radio Bremen sichert. Demnach sind offenbar die selbst finanziell angeschlagenen Rundfunkanstalten Mitteldeutscher Rundfunk (MDR) und Hessischer Rundfunk (HR) nicht mehr bereit, etwas von ihrem Anteil an den Rundfunkgebühren zu Gunsten der kleineren Anstalten abzugeben.
Laut „Focus“ zahlen MDR und HR derzeit zusammen mit dem Bayrischen Rundfunk (BR), dem Norddeutschen Rundfunk (NDR), dem Südwestrundfunk (SWR) und dem Westdeutschen Rundfunk (WDR) insgesamt 53,7 Millionen Euro pro Jahr zur Unterstützung für Radio Bremen und den Saarländischen Rundfunk. Davon gehen 24,8 Millionen an Radio Bremen und 28,9 Millionen ins Saarland. Der Rundfunk Berlin-Brandenburg (RBB) erhält keine Zuwendungen aus dem ARD-internen Finanzausgleich, muss aber auch nichts zahlen.
MDR und HR wollen hingegen laut „Focus“-Informationen von der Geber- auf die Nehmerseite wechseln. Bei Radio Bremen und dem Saarländischen Rundfunk soll die finanzielle Situation indes so angespannt sein, dass die Anstalten, die von ihnen produzierten „Tatort“-Folgen nicht mehr ohne Finanzhilfen anderer Anstalten realisieren können. Je Folge würden etwa 300 000 Euro von BR, SWR und NDR zugeschossen. [ps]
Bildquelle:
- Medien_Maerkte_Artikelbild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com