Laut einem Bericht des Handelsblattes will der neue ARD-Intendant Ulrich Wilhelm die Politik auffordern, die Rundfunkgebühren zu erhöhen.
Gut acht Milliarden Euro fließen im Jahr in das Säckel von ARD und ZDF. Mit diesem Geld werden 20 Fernseh- und 69 Radiosender finanziert. Der neue ARD-Intendant Ulrich Wilhelm sieht aber für die Zukunft deutliche Mehrausgaben, wie er in einem Interview mit dem Handelsblatt ausführt.
So sagt Wilhelm, dass ohne einen höheren Rundfunkbeitrag ab 2021 die Programme nicht an gewaltigen Kürzen vorbeikommen. Er erklärt weiterhin: „Inflationsbereinigt zahlen die Menschen in Deutschland seit gut zehn Jahren nicht mehr Rundfunkbeitrag – und das bei einem ungleich größeren Angebot. Darüber werden wir mit den Ländern im Einzelnen sprechen müssen.“
Besonders die Konkurrenz durch US-Streamingdienste und neue Sehgewohnheiten, verlangen viel Kraftanstrengung von den Öffentlich-Rechtlichen, wie der ARD-Intendant erläutert. Dazu brauche es bis zum Jahr 2021 drei Milliarden Euro mehr. Das wäre eine Mehrbelastung pro Haushalt und Monat von 30 Cent.
Gegenwind bekommt Ulrich Wilhelms aus den Ländern. So lehnten Sachsen und Sachsen-Anhalt eine Beitragserhöhung bereits ab. In beiden Parlamente ist die AfD stark vertreten. Die will den öffentlich-rechtlichen Rundfunk in seiner aktuellen Form abschaffen.
Ob die Rundfunkbeiträge steigen oder nicht, wird sich im Jahr 2019 entscheiden.
[tk]
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