Die ARD Fernsehlotterie „Ein Platz an der Sonne“ hat an die Chefs der Bundesländer appelliert, ein Ausbluten der Soziallotterien in Deutschland zu verhindern. Wenn nicht umgesteuert werde, drohten massive finanzielle Verluste für karitative Einrichtungen.
Über die Reform des Glücksspielstaatsvertrags entscheiden die deutschen Ministerpräsidenten am Mittwoch, dem 15. Dezember. ARD-Fernsehlotterie-Geschäftsführer Christian Kipper sagte der Nachrichtenagentur dpa, sollten die Regierungschefs bei ihren Verhandlungen zum Glückspielstaatsvertrag in Berlin nicht umdenken, drohten auf Dauer massive Rückgänge bei der Unterstützung karitativer Einrichtungen. So habe der derzeitige Staatsvertrag vor allem wegen des Internetwerbeverbots bereits zu erheblichen finanziellen Einbußen geführt.
„Mit Beginn des Staatsvertrages 2008 hatten wir um die drei Millionen feste Mitspieler. Heute liegen wir bei ungefähr 2,3 Millionen.“ Als Konsequenz der gesunkenen Finanzmittel wurde die Höchstgrenze für geförderte Projekte von 500 000 auf 300 000 Euro gesenkt. „Das war notwendig, weil wir auch weiterhin möglichst viele Projekte unterstützen wollen“, so Kipper.
Langfristig sieht Kipper sogar das Überleben der ARD Fernsehlotterie gefährdet. Eine Lotterie sei davon abhängig, dass man weiter Lose verkaufen könne. „Wenn das Internetverbot wegfällt, haben wir in kurzer Zeit wieder drei Millionen Spieler“, glaubt er. In die Richtung der Ministerpräsidenten sagt er daher: „Wir leisten einen wesentlichen Beitrag für das deutsche Sozialwesen und fordern eine entsprechende Berücksichtigung unserer Interessen“. [mw]
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