ARD-Fernsehfilm „Rommel“: Kritiker zum Schweigen gebracht?

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Bild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com
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Die Auseinandersetzungen um den ARD-Fernsehfilm „Rommel“ kommen nicht zur Ruhe. Mehrere Historiker werfen der Filmproduktionsfirma Teamworx vor, fachliche Kritik an der SWR-Produktion über Generalfeldmarschall Erwin Rommel juristisch unterbinden zu wollen.

Von den juristischen Schritten seien die Stuttgarter Historikerin Cornelia Hecht und der Potsdamer Militärhistoriker Bernhard Kroener betroffen, berichtete das Nachrichtenmagazin „Focus“ vorab aus seiner aktuellen Montagsausgabe. Der Historiker Hans Mommsen (81) übte im Gespräch mit dem Magazin unverhohlen Kritik: „Verträge, in denen Historiker zum Stillschweigen verpflichtet werden, halte ich für unvereinbar mit der Wissenschaftsfreiheit“.
 
Auch der Leiter des Hauses der Geschichte Baden-Württemberg, Thomas Schnabel, kritisierte das Vorgehen gegenüber dem Blatt: „Gerade bei einem Thema, das mit der NS-Herrschaft zusammenhängt, sollte doch das Recht auf freie Meinungsäußerung gelten. Was erwartet eine Produktionsfirma eigentlich von einer Beraterin, deren kritische Einwände offenbar nicht gefragt sind?“

 
Hecht, die ebenfalls am Haus der Geschichte in Stuttgart arbeitet, hatte am 1. November eine von Teamworx veranlasste Unterlassungserklärung zugestellt bekommen, die ihr kritische Äußerungen über den in Arbeit befindlichen Rommel-Film untersagt. Die Rommel-Expertin gehörte zum wissenschaftlichen Beraterkreis von Teamworx und hatte ihren Vertrag kürzlich wegen schwerwiegender Differenzen mit der Produktionsfirma gekündigt. Hecht hielt den Produzenten vor, sich an einem veralteten Forschungsstand über Rommel zu orientieren.
 
Der Historiker Bernhard Kroener erhielt nach „Focus“-Informationen ein Schreiben von der Rechtsabteilung von Teamworx, in dem er auf seine Verschwiegenheitspflicht als Berater hingewiesen wurde. Auch Kroener hatte sich kritisch über das Rommel-Drehbuch geäußert, und Regisseur Niki Stein mangelnde historische Kenntnis attestiert. Kroeners Beratervertrag mit Teamworx besteht nach „Focus“-Informationen noch.
 
Teamworx produziert „Rommel“ im Auftrag des SWR. Der Film soll im Herbst 2012 in der ARD ausgestrahlt werden. In den vergangenen Tagen hatte sich auch SWR-Intendant Peter Boudgoust in dem Streit öffentlich zu Wort gemeldet und den Vorwurf der Geschichtsverfälschung zurückgewiesen (DIGITALFERNSEHEN.de berichtete).
 [ar]

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3 Kommentare im Forum
  1. AW: ARD-Fernsehfilm "Rommel": Kritiker zum Schweigen gebracht? spannend...was denken sich diese juristischen hochstapler, alias richter eigentlich? dass die wahrheit sich mit einer richterlichen verfügung unterdrücken läßt? samma bei 1984 oder beim volksgerichtshof? grade in anbetracht von 1933-1945 und freihsler sollte die justiz keinerlei juristische finten zulassen um die redefreiheit von experten zu beschneiden. ich hoffe, dass die noch nicht mundtoten da in die bresche springen. ich weiß schon, dass es noch immer kreise gibt, die rommel für den wahren deutschen soldatenhelden halten... und es auch kreise gibt, denen wurscht ist, was passierte, die gute alte zeit.... der swr sollte da mal den vertrag mit teamworx abklopfen....und durchaus mal als geldgeber sagen was sache ist
  2. AW: ARD-Fernsehfilm "Rommel": Kritiker zum Schweigen gebracht? Wer sich die Zeit von 1933-'45 interessiert, wird mit Dokumentationen von Guido Knopp (z.B. im ZDF oder auf dem History Channel) oder denen auf Spiegel Geschichte sachlich und fachlich fundiert informiert und nicht mit solchen Fantasieprodukten, die die Firma auf ihrer Homepage als "Events" bezeichnet. In meinen Aufgen nichts anderes als sensationserhaschende Langweiler, denen der geschichtliche Hintergrund nur als - offenbar zuschauerködernder - Aufhänger, dient.
  3. AW: ARD-Fernsehfilm "Rommel": Kritiker zum Schweigen gebracht? Schon bezeichnend, dass offensichtlich dort ausgerechnet mit dem Buch "Rommel" von David Irving gearbeitet wird. Da hätte man auch gleich bei der NPD nachfragen können.
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