Die „Tagesschau“ wird am Samstagabend erstmals aus ihrem neuen, HD-fähigen Studio senden. Auf tagesschau.de erklärt die ARD, warum das neue Studio nötig ist und nennt die Gründe für die Verzögerung der Inbetriebnahme.
„Warum braucht die’Tagesschau‘ ein neues Studio?“ fragt die ARD auf der Website tagesschau.de und liefert die Antworten in einer sieben teiligen FAQ (Frequently Asked Questions)-Reihe gleich mit. Der Hintergrund: Am heutigen Samstag um 20.00 Uhr wird sich die Hauptnachrichtensendung des Ersten Deutschen Fernsehens zum ersten Mal aus dem neuen, HD-fähigen Studio melden.
Gekostet hat das neue Studio laut ARD 23,8 Millionen Euro, was im Branchenvergleich eine durchschnittliche Investitionssumme sei. In den Kosten enthalten sind dabei Studiotechnik, Setbau, Design, Schulungen für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, Probebetrieb sowie die zusätzliche Wartung für mehrere Jahre. Auch der Umstieg auf die HD-produktion wird mit dem neuen studio vollzogen. Täglich sollen bis zu 20 „Tagesschau“-Ausgaben sowie „Tagesthemen“, „Nachtmagazin“ und „Wochenspiegel“ im Ersten und die „Tagesschau“ im Viertelstundentakt beim Nachrichtensender Tagesschau24 gesendet werden. Diese gebündelte Produktion mehrerer Nachrichtenformate in nur einem Studio soll in Zukunft deutlich Kosten sparen.
Auch auf die Verzögerungen bei der Inbetriebnahme des neuen Studios geht die ARD ein. Gerade dieser Punkt hatte in den vergangenen Jahren immer wieder für Kritik gesorgt, nachdem die Vorplanungen für den Umbau bereits 2009 begonnen hatten. So hätte sich während eines Probelaufes 2012/13 herausgestellt, dass die die Programmierung des neuen Designs im Grafiksystem noch nicht wie gewünscht funktionierte. Demnach hatte es beim Grafiksystem Probleme damit gegeben, Verzerrungen, die durch die verschiedenen Perspektiven, Kameraeinstellungen und auch Kamerabewegungen entstehen, in Echtzeit zu korrigieren.
Für eine einfache und sichere Bedienung, sei eine hohe Automation und Vernetzung des Grafiksystems mit anderen Systemen im Studio vorgesehen. Dabei würde man insgesamt mit einem neuartigen Konzept arbeiten, welches in dieser Form erstmals realisiert wurde. Im Laufe des Jahres 2013 hätte man daher einen zweiten – diesmal erfolgreichen – Probelauf unternommen und Anfang 2014 damit begonnen, das Zusammenspiel von Grafiksystem, Redaktionssystem, Sendeautomation, Studiotechnik unter realistischen Bedingungen zu erproben. Mehrkosten seien der ARD durch die Verzögerung nicht entstanden.
Auf die Frage, warum gerade jetzt ein neues Studio für die „Tagesschau“ gebraucht werde, antwortet die ARD mit der technischen Entwicklung. So sei das alte Studio bereits zehn Jahre alt gewesen und hätte mit veralteter Studiotechnik gearbeitet. Die Zuschauer würden mittlerweile jedoch zu Recht erwarten, dass die Hauptnachrichten beispielsweise im HD-Standard produziert würden. [ps]
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