SWR-Intendant Kai Gniffke kann sich inmitten der Reformdebatte zum öffentlich-rechtlichen Rundfunk ein gemeinsames Mantelprogramm für die Landes-TV-Programme der ARD vorstellen.
Gniffke sagte den Zeitungen der VRM: Die Organisation eines Mantelprogramms für die Dritten mit höchstmöglichen Regionalanteilen sei in der Tat „ein Gedanke, den wir in den kommenden Monaten und Jahren intensiv diskutieren sollten. Ich kann mir das jedenfalls gut vorstellen“.
Gniffke, der in der kommenden Woche zum nächsten ARD-Vorsitzenden gewählt werden könnte, betonte zugleich: „Regionalität ist unser Kernauftrag und er gehört zu unserer DNA.“ Regionalität werde deshalb auch in den fortlaufenden Programmen weiterhin die zentrale Rolle spielen. Bislang ist es so, dass jede ARD-Anstalt ein eigenes TV-Programm anbietet – man nennt die Programme auch die Dritten. Es gibt zudem das bundesweite ARD-Gemeinschaftsprogramm Das Erste.
In dem Interview ging es auch um die traditionelle Sommerpause von Polit-Talkshows. Diese wird in den vergangenen Jahren immer wieder hinterfragt, weil es auch im Sommer Krisen wie Corona oder nun auch den Krieg gibt. Gniffke ging auf den wirtschaftlichen Aspekt ein: Talkshows ergänzten den Informationsauftrag der Sender. „Dass wir an Weihnachten, an Ostern und auch in der Sommerferienzeit Polittalks aussetzen, finde ich angemessen. Und es ist natürlich auch eine wirtschaftliche Frage, ob wir uns diese Formate 32 mal im Jahr leisten oder 52 mal.“
Text: dpa/ Redaktion: JN
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- kai-gniffke: SWR/ Paul Gärtner