Der Beschluss des ZDF, vormittags eigene Nachrichten zu produzieren und die traditionelle Zusammenarbeit mit der ARD zu beenden, kritisiert nun auch die Politik. ARD-Chefredakteur Thomas Baumann weist die Kritik entschieden zurück.
Der rheinland-pfälzische Regierungschef und Vorsitzender der Rundfunkkommission der Bundesländer Kurt Beck (SPD) hat ARD und ZDF davor gewarnt, sich gegenseitig immer weiter Konkurrenz zu machen. ARD-Chefredakteur Thomas Baumann sieht die Kritik, die der Politiker damit auch an Das Erste richtet, als ungerecht.
In einem Interview mit der Presseagentur epd, das die ARD am Freitag auf ihrer Internetseite veröffentlichte, sagte er. „Es war das ZDF, das die jahrzehntelange Kooperation aufgekündigt hat, indem es das Nachrichtenangebot der ARD in den so genannten ARD-Sendewochen nicht mehr für sein Vormittags- und Mittagsprogramm zu übernehmen bereit ist„.
In Zukunft möchte die ARD in den ZDF-Sendewochen auch eigene „Tagesschau“-Ausgaben produzieren (DIGITALFERNSEHEN.de berichtete). Als Grund nannte Baumann, dass Das Erste die Kürzung des Informationsangebots nicht hinnehmen möchte. „Aus diesem Grund werden wir in den ZDF-Sendewochen um neun, zehn und zwölf Uhr eigene ‚Tagesschau‘-Ausgaben herstellen, um unser Publikum in gewohntem Umfang zu informieren“, so Baumann. Die ARD habe aber kein Interesse, bestehende Kooperationen mit dem ZDF in Frage zu stellen. [su]
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