Nach dem Scheitern der Vorabendsendung „Gottschalk Live“ hatten sich die zuständige Produktionsfirma Grundy Light Entertainment und die ARD in Schuldzuweisungen geübt. Nun legt ARD-Chefin Monika Piel noch einmal nach. So hätten die Produzenten bereits früher auf die schlechten Einschaltquoten reagieren müssen.
Wie die wiedergewählte Intendantin des WDR gegenüber der WAZ-Mediengruppe (Donnerstagausgaben) erklärte, sei die von Entertainer Thomas Gottschalk moderierte Talkshow „eine volle Auftragsarbeit“ gewesen. Die beauftragte TV-Schmiede Grundy Light Entertainment hätte daher früher auf die enttäuschenden Zuschauerzahlen reagieren können.
Ute Biernat, Produzentin der abgesetzten Show, hatte in den vergangenen Monaten die Schuld am Scheitern des Formates von sich gewiesen und statdessen der ARD mangelnde Felxibilität vorgeworfen. Daraufhin konterte wiederum Programmdirektor Volker Herres, der zwar handwerkliche Fehler der Show zugab, die Verantwortung dennoch bei Grundy Light Entertainment suchte, da diese für das Format volle Handhabe gehabt hätte.
Dennoch verteidigte Piel einmal mehr den Versuch, dem Vorabendprogramm der ARD mit „Gottschalk Live“ auf die Sprünge zu helfen. „Man muss den Mut
haben, etwas Neues auszuprobieren“, so die ARD-Chefin. Allerdings sei ihr bewusst, dass sich die ARD nicht nur am Vorabend schwer tue, Zuschauer zu finden. Auch die großen Shows zur Primetime kämen nicht gleichermaßen beim Gesamtpublikum und bei den jüngeren Zuschauern an. Daher müsse die öffentlich-rechtliche Sendeanstalt die Frage klären, „welches
Unterhaltungsformat sowohl ein jüngeres als auch ein älteres Publikum
gleichermaßen anspricht.“
Nachdem sich der ARD-„Markencheck“ als Publikumserfolg erwiesen hatte, denke Piel auch über die Platzierung weiterer Informationsformate zur Hauptfernsehzeit am Abend nach. So seien Porträts von großen Persönlichkeiten, Geschcihtsthemen oder Beiträge der Reportage-Reihe „Die Story“ denkbar. [rh]
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