Die ARD wird den Kampf gegen Falschnachrichten mit einer eigenen Abteilung aufnehmen. Dies bestätigte die Vorsitzende Karola Wille. Eine Unterstützung des sozialen Netzwerks Facebook wird es dagegen nicht geben.
Die Angst vor Fake News und deren Einfluss sorgt bei den großen Medien für Bewegung. So hat bereits die BBC eine eigene Einheit gegen Falschnachrichten angekündigt und auch bei der ARD hatte Kai Gniffke, Chefredakteur von ARD Aktuell, ein entsprechendes Konzept erarbeitet. Welches nun auch umgesetzt werden soll, wie die ARD-Vorsitzende Karola Wille gegenüber „Horizont“ bestätigte.
„Wir planen, eine in Hamburg bei ARD aktuell angesiedelte, gemeinsame und medienübergreifende Verifikationseinheit aufzubauen, zu der die Landesrundfunkanstalten eigene Kollegen entsenden können“, erklärte Wille die Entscheidung der Intendanten auf ihrer jüngsten Sitzung. Die Abteilung wird vor allem im Hinblick auf die Bundestagswahl 2017 gegründet, um den Einfluss von Falschnachrichten so gering wie möglich zu halten. Die Zügel werden ARD-Chefredakteur Rainald Becker und Gniffke in der Hand halten, die vom Bayerischen Rundfunk angekündigte Verifikationsstelle soll zum Gesamtangebot beitragen.
Neben der ARD hat auch das ZDF mit seinem Projekt #ZDFcheck17 ein Rechercheteam angekündigt, das Aussagen rund um die Bundestagswahl auf ihren Wahrheitsgehalt prüfen soll. Einig sind sich die Öffentlich-Rechtlichen bezüglich den Anfragen von Facebook. Das soziale Netzwerk will ebenfalls verstärkt gegen Fake News vorgehen und hat bei ARD und ZDF um Unterstützung gebeten. Eine journalistische Zusammenarbeit lehnten sowohl das ZDF als auch Wille ab. [buhl]
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