ARD-Chef Buhrow schlägt Reformen wegen Schlesinger-Affäre vor

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Patricia Schlesinger, Tom Buhrow, ARD Presse; Foto: ARD Presse/WDR/Andreas Chudowski
ARD Presse/WDR/Andreas Chudowski

In der RBB-Affäre um die zurückgetretene Intendantin Patricia Schlesinger will die ARD nun für die Sendergemeinschaft Lehren ziehen und bei der Aufsicht ansetzen.

Die ARD will sich angesichts der Affäre um die zurückgetretene RBB-Intendantin und ARD-Chefin Patricia Schlesinger für eine Stärkung der Aufsicht aller Sender einsetzen. WDR-Intendant Tom Buhrow, der die Geschäfte an der ARD-Spitze übernommen hat, sagte im Interview der Deutschen Presse-Agentur: „Wir überprüfen, ob überall in der ARD die Geschäftsstellen der Aufsicht adäquat ausgestattet sind.“

Buhrow sagte zudem auf die Frage, wie groß der Ansehensverlust für die ARD und den gesamten öffentlich-rechtlichen Rundfunk durch die Schlesinger-Affäre ist: „Das ist noch nicht endgültig absehbar, aber ich rede da nicht drum herum: Diese Krise berührt auch die ARD – der RBB ist schließlich ein Mitglied der ARD.“ Der ARD-Chef ergänzte: „Deshalb ist es jetzt meine Aufgabe, dass wir in der ARD die Schlussfolgerungen analysieren und angehen.“

Patricia Schlesinger ist seit Wochen zahlreichen Vorwürfen der Vetternwirtschaft ausgesetzt. Im Zentrum steht neben der 61-Jährigen, die als ARD- und RBB-Chefin in der Affäre zurückgetreten ist, auch der ebenfalls zurückgetretene Chefkontrolleur Wolf-Dieter Wolf des Senders Rundfunk Berlin-Brandenburg. Zudem geht es um fragwürdige Aufträge für Schlesingers Ehemann bei der Messe Berlin, wo der Chefkontrolleur ebenfalls bis zu seinem dortigen Rücktritt Aufsichtsratschef war.

Es steht die Frage im Raum, ob Schlesinger mit Wolf einen zu laxen Umgang bei möglichen Interessenskonflikten gepflegt haben könnte. Die Generalstaatsanwaltschaft Berlin ermittelt inzwischen gegen Schlesinger, ihren Ehemann und Ex-„Spiegel“-Mann Spörl und Wolf wegen des Anfangsverdachts der Untreue und Vorteilsannahme.

Text: dpa/ Redaktion: JN

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  • Patricia Schlesinger folgt auf Tom Buhrow als ARD-Vorsitzende: ARD Presse
53 Kommentare im Forum
  1. Oh, der Chef will grossmütig mal schauen, ob überall alles korrekt läuft? Also jetzt? Also jetzt erst? Zum Glück ist der durch uns reiche Chef selbst für nichts bereits geschehene verantwortlich. Oder doch? Nein, sorry. Ach und man will ja gar nicht richtig aufräumen, sondern nur ein bisserl „Aufsicht verstärken“? Also nichts tun? Oder noch ein paar Leute mehr gute Pöstchen schenken? Dann ist ja alles gut. Gerade in diesen Tagen ist so ein grosszügiges Verhalten von einem Grossverdiener zum Fremdschämen. Ich hoffe jetzt kommen nicht wieder die völlig am Thema vorbeiliegenden Bemerkungen, dass die Öffis per se ja toll sind.
  2. Seit wann ist Herr Buhrow der „Chef“ der ARD? Bitte das exakte Datum! Ich hoffe jetzt komme nicht weiterhin so völlig am Thema vorbeigehende Bemerkungen dazu, warum man sowieso „denen da oben“ ausgeliefert ist.
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