ARD vor einem Jahren der Reform: Der scheidende ARD-Vorsitzende Tom Buhrow hat seine Forderung nach Veränderungen im öffentlich-rechtlichen Rundfunk bekräftigt.
„Es ist falsch zu sagen, jeder, der den Status quo infrage stellt, übt Verrat am öffentlich-rechtlichen Rundfunk. Das Gegenteil ist der Fall. Wer am Status quo festhält, gefährdet die Zukunft des öffentlich-rechtlichen Rundfunks“, sagte Buhrow in einem Interview der „Welt am Sonntag“.
ARD-Reform für Buhrow unumgänglich
Er sei fest davon überzeugt, dass der gemeinnützige Rundfunk eine unverzichtbare Funktion für Gesellschaft und Demokratie habe. „Das heißt aber nicht, dass er sie in dem Umfang und in der Verfasstheit ausführen soll, muss oder kann wie bisher“, so Buhrow.
Entscheidend für die Zukunft seien die Finanzierung, Strukturentscheidungen und die Frage: Welchen Rundfunk will und braucht Deutschland? „Die Antwort darauf werden wir akzeptieren. Die Sehnsucht nach dem Status quo ist trügerisch.“
„Sehnsucht nach dem Status quo ist trügerisch“
Zuletzt hatte Buhrow, der Intendant des Westdeutschen Rundfunks (WDR) und noch bis Jahresende ARD-Vorsitzender ist, eine grundlegende Reform im öffentlich-rechtlichen Rundfunk angeregt. Nach einer Intendantensitzung Ende November teilte die ARD mit, durch stärkere Zusammenarbeit in ihren TV- und Radioprogrammen mehr Ressourcen für das Digitale gewinnen zu wollen.
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- Tom_Buhrow: © WDR/Herby Sachs